«Wir sind bereit», sagte Hanspeter Speich, Stabschef der Gemeindeführungsorganisation (GFO) der zuständigen Gemeinde Glarus Süd, am Donnerstag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Derzeit bewege sich das absturzgefährdete Material 1,5 cm pro Tag talwärts. Das sei eine leichte Beschleunigung, jedoch kein neuer Höchstwert. Experten erwarten deshalb keinen grossen Erdrutsch, hiess es auf der Webseite der Gemeinde. Sie schliessen ihn jedoch auch nicht aus.
Für dieses Szenario richtete die Gemeinde bereits Hochwasserschutzbauten im benachbarten Fluss Sernf ein. Würden die Erdmassen das Gewässer erreichen, droht eine Stauung. Ebenso seien Schutzbauten aufgestellt worden, um rutschende Erdmassen umzuleiten und Quartiere zu schützen, so Speich.
Wegen der starken Niederschläge gab es bereits mehrere kleine Murgänge. Als Folge davon fliesst nun der Wagenrunsenbach durch eine Quartierstrasse. Man habe das Wasser unterdessen kanalisieren können und so weit als möglich abgepumpt, erklärte Speich. Häuser seien keine in Gefahr. Auch Felsmassen kamen herunter. Am vergangenen Samstag stürzten rund 200 Kubikmeter Gesteinsmassen ab und blieben hinter dem absturzgefährdeten Erdmaterial liegen.
Nach wie vor sind 30 Personen nach den verheerenden Erdrutschen Ende August evakuiert. Ihre Häuser liegen in der Sperrzone, in der ein halbes Dutzend Gebäude komplett zerstört und weitere beschädigt worden waren. Mitte Oktober durften 20 Personen erstmals kurzzeitig in ihr Zuhause, um Sachen zu holen. Seither habe es keine solche Möglichkeit mehr gegeben, sagte Speich.
Der anderen der zu Beginn rund 100 Evakuierten durften zwischenzeitlich zurückkehren. Ihre Häuser liegen seitlich und unterhalb der verschütteten Zone. Ein Teil von ihnen musste jedoch diese Woche erneut evakuiert werden.
(sda/red.)
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