Ostschweiz

Schwangere müssen für Entbindung nach Chur: Spital Thusis schliesst Geburtenabteilung

Kantonsspital Graubünden

Schwangere müssen für Entbindung nach Chur: Spital Thusis schliesst Geburtenabteilung

· Online seit 17.07.2024, 06:40 Uhr
Das Kantonsspital Graubünden muss aufrüsten: Ab September werden mehr schwangere Frauen in Chur entbinden, weil die Geburtshilfeabteilung in Thusis vorübergehend geschlossen wird.
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Das Spital Thusis muss die Geburtshilfeabteilung ab September schliessen – zumindest vorübergehend. Grund dafür ist der Fachkräftemangel. Wie das Spital Thusis in einer Mitteilung schreibt, sorgte das schweizweite Problem fehlender Hebammen und Gynäkologen auch im Mittelbünden für offene Stellen.

Während das Angebot der Schwangerschaftsvorsorge und Gynäkologie weiterhin vollumfänglich in Thusis bleibt, wird die Geburtshilfeabteilung ab dem 1. September ins Kantonsspital Graubünden in Chur ausgelagert.

Schliessung schafft Zeit für Neuausrichtung

«Wir schaffen damit die nötige Zeit, um im Rahmen der Neuausrichtung sorgfältig und detailliert über die Zukunft der Abteilung Geburtshilfe des Spitals nachzudenken», schreibt Christian Rathgeb, Stiftungsratspräsident von Gesundheit Mittelbünden, in der Mitteilung.

Die sieben Angestellten der bald geschlossenen Abteilung bleiben vorerst bei der Gesundheit Mittelbünden angestellt. Mit den werdenden Müttern sowie den zuweisenden Hausärzten stehe man laufend im Kontakt.

Die Stiftung Gesundheit Mittelbünden evaluiert aktuell gemeinsam mit Experten die strategische Ausrichtung des Spitals Thusis – die Entscheidung soll im Herbst 2024 fallen. Auch wenn dies unabhängig von der aktuellen Situation der Geburtshilfe und Gynäkologie geschieht, wird deren Zukunft im Rahmen dieses Prozesses definiert.

Kantonsspital Graubünden ist bereit

In Chur sei man bereit für die zusätzlichen Entbindungen, wie David Eichler, Mediensprecher des Kantonsspital Graubünden, gegenüber der «Südostschweiz» sagt. «Wir sind gerüstet für den Mehraufwand an Geburten, da wir immer darauf vorbereitet sein müssen, dass es auch mal deutlich mehr Geburten geben könnte.»

Durchschnittlich 155 Kinder kommen pro Jahr in Thusis zur Welt, sprich drei Kinder pro Woche: «Das können wir problemlos stemmen.» Akute Vorkehrungen seien keine nötig, da weder ein räumlicher noch ein personeller Engpass drohe. Einzig bei der Nachbetreuung der Mütter müssen gewisse Anpassungen gemacht werden.

Zu grosse Anpassungen wolle man im Kantonsspital in Chur sowieso noch nicht vornehmen, bevor noch nicht definitiv über die Zukunft der Geburtshilfeabteilung in Thusis entschieden wurde.

(lha)

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veröffentlicht: 17. Juli 2024 06:40
aktualisiert: 17. Juli 2024 06:40
Quelle: FM1Today

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