Ostschweiz

Skurrile, lustige und fragwürdige Polizeieinsätze im Jahr 2022 in der Ostschweiz und Graubünden

Von funny bis fragwürdig

Falsche Hellseher, ausgebüxte Kühe und profillose Autofahrer – kuriose Polizeimeldungen des Jahres

16.12.2022, 09:08 Uhr
· Online seit 16.12.2022, 05:46 Uhr
Die Polizeien im FM1-Land leisten Tag für Tag Einsätze, die meist einen ernsten Hintergrund haben. Es gibt aber auch Fälle, wo sich selbst die Polizistinnen und Polizisten ein Schmunzeln nicht verkneifen können. Lustige, skurrile und fragwürdige Polizeimeldungen des Jahres 2022 findest du hier.
Anzeige

Stadtpolizei St.Gallen

E-Scooter mit Regenbogenlicht fährt mit rund 100km/h

Wegen seiner regenbogenfarbenen Beleuchtung ist der St.Galler Stadtpolizei Anfang Juni ein E-Scooter ins Auge gefallen. «Bei der anschliessenden Kontrolle zeigte sich, dass der E-Scooter über eine extreme Beschleunigung verfügte. Eine Messung auf dem dortigen Prüfstand ergab eine maximale Geschwindigkeit des E-Scooters von 98 km/h», schreibt die Stapo. Ausserdem verfügte der Motor über 5000 Watt Leistung. Zum Vergleich: Ein E-Bike mit Tretunterstützung bis 25 km/h verfügt über eine Motorenleistung von 250 Watt. Der 27-jährige Lenker des Scooters wurde zur Anzeige gebracht.

Gleis wird zum Parkplatz

Ein Auto mit Identitätskrise war im September in St.Gallen unterwegs. Das Fahrzeug landete fälschlicherweise auf den Gleisen am Bahnhof. Der 62-jährige Lenker des Autos bog falsch ab und statt umzukehren fuhr er rund sechs Meter auf den Gleisen weiter und kam dann zum Stillstand. Wenig überraschend: Der 62-Jährige war fahrunfähig. Das Auto, welches sich kurze Zeit wie ein Zug fühlte, musste abgeschleppt werden.

Kantonspolizei St.Gallen

Falsche Klimaaktivisten

Die Kantonspolizei St.Gallen erhielt die Meldung über mögliche Klimaaktivisten, welche versuchten, über einen Wildschutzzaun an der Autobahn zu klettern. Die Polizei stellte fest, dass tatsächlich jemand über den Zaun geklettert war. Allerdings handelte es sich nicht wie vermutet um Klimaaktivisten, sondern waren diese Personen im Auftrag des Bundesamts für Strassen unterwegs und mussten dort arbeiten.

Falscher Hellseher

«Sextortion-Betrüger kennen wohl keine Grenzen», schreibt die Kapo. Sextortion bezeichnet eine Erpressungsmethode, bei der eine Person mit Bild- und Videomaterial erpresst wird, auf welchem sie beim Vornehmen sexueller Handlungen oder nackt zu sehen ist. In einem Fall im Kanton St.Gallen gaben die Betrüger sich als Hellseher aus und forderten von der geschädigten Person ein Nacktvideo, um auch richtig hellsehen zu können. Es folgte jedoch keine Hellsicht, sondern ein Erpresserschreiben. Glücklicherweise ist die Person nicht darauf eingegangen und hat kein Geld bezahlt. Der «Hellseher» konnte bis heute nicht geschnappt werden.

Falsches Vogelfutter

Eigentlich wollte ein Mann in St.Gallen nur Vögel füttern. Ausgestattet mit einem Brotsack hob er vorher noch Bargeld ab und steckte dieses ebenfalls in den Brotsack. Nachdem das Brot verfüttert war, wanderte der Brotsack – samt Bargeld – in den Abfall. «Wir wurden dann zur Suche hinzugezogen, konnten aber nur noch feststellen, dass der Abfallkübel schon geleert worden war. Zum Glück liessen sich dann aber Abfallsack und Bargeld wieder auftreiben», heisst es von der Kapo.

Stadtpolizei Chur

Rettungsaktion aus dem Rhein

Gleich vorweg: Bei diesem Unfall wurde die betroffene Person nur leicht verletzt. Trotzdem: Die Rettung war spektakulär. Ein E-Bike-Fahrer ist diesen März in Chur über eine Felsplatte 20 Meter tief in den Rhein gestürzt. Der Fluss riss den Mann und das Bike mit. Mittels Seilwinde wurde der Verunfallte durch die Rega-Crew geborgen. Eine Rettungsaktion in schwindelerregender Höhe.

Quelle: FM1Today/Dario Brazerol

Rettungsaktion aus dem Rhein: Teil 2

Ein Camper ist bei Tiefwasserstand auf eine Insel im Rhein gelangt. Er hat dort ein Zelt aufgestellt und ein Feuer für die Zubereitung des Nachtessens entfacht. Nach dem Essen ging die Person in das Zelt, um zu schlafen. In der Nacht ist der Wasserpegel des Rheins stark angestiegen und es drohte, dass die Insel überflutet wird. «An eine konventionelle Rettung war nicht mehr zu denken. Also wurde entschieden, dem ‹Gestrandeten› ein Nachtflug mit der Rega zu organisieren, damit er gerettet werden konnte», schreibt die Stadtpolizei Chur. Die Kosten für den Flug wurden dem fehlbaren in Rechnung gestellt.

Kantonspolizei Thurgau

Fahren ohne Profil

Beim Wechsel von den Sommer- auf die Winterreifen halten sich die meisten an die O-bis-O-Regel, also Ostern bis Oktober (oder in St.Gallen Offa bis Olma). Optimalerweise wird im Zuge dessen auch die Profiltiefe kontrolliert, welche einem gesetzlichen Minimum von 1,6 Millimetern entsprechen muss. Einem Autofahrer im Kanton Thurgau war dies wohl nicht bewusst. Im Oktober wurde er mit einer Profiltiefe von unschlagbaren 0,0 Millimetern angehalten.

Kälbchen auf Abwegen 

Ein wenige Stunden altes Kalb machte sich in einer Augustnacht auf die Beine. In Niederneunforn stand es dann auf der Schaffhauserstrasse und riskierte sein junges Leben. Eine Autofahrerin entschärfte zusammen mit ihrem Mann die Situation und alarmierte die Kantonspolizei Thurgau. Die Mutterkuh rief von der Weide her schon lautstark nach ihrem Nachwuchs. Die Polizisten konnten den Besitzer verständigen und mit Hilfe eines benachbarten Landwirts das Kälbchen zur frisch gebackenen Mutter zurückbringen.

Flauschiger Fahnder

Dass Hunde ein fester Bestandteil der Polizeiarbeit sind, ist weithin bekannt. Dass sich aber auch Katzen für den Job der Gesetzeshüter interessieren, ist neu. Zumindest am Arbeitsmaterial der Kriminalpolizei schien dieses Büsi Gefallen gefunden zu haben. «Ob das Büsi den richtigen Riecher hatte? Es könnte ja gut sein, dass die Kriminalpolizei ein paar Mäuse sicherstellen musste», schreibt die Kantonspolizei Thurgau.

Kantonspolizei Appenzell Ausserrhoden

Polizisten jagen ausgebüxte Kuh quer durch Herisau

Ein Rind hätte im Juli beim Viehmarkt bei der Chälblihalle in Herisau verladen werden müssen. Dabei riss das Tier aus. Es lief entlang von Strassen und durch Wohnquartiere quer durch Herisau. Schlussendlich konnte das Rind bei der Katholischen Kirche so umstellt werden, dass es vom Tierhalter mittels Viehtransport in Sicherheit gebracht werden konnte. Das Tier blieb beim Vorfall unverletzt.

Kantonspolizei Appenzell Innerrhoden

Herrenloser Lastwagenanhänger geht auf Reisen

Ein Lastwagenchauffeur stellte den Anhänger seines Fahrzeugs Anfang Dezember in Appenzell ab. Doch der Anhänger hatte wohl anderes im Sinn, als einfach stehenzubleiben. Aus noch nicht vollständig geklärten Gründen rollte der unbeaufsichtigte Anhänger auf die Entlastungsstrasse und nach rund 100 Metern in einen Beleuchtungskandelaber. «Glücklicherweise wurden keine weiteren Verkehrsteilnehmer vom führerlosen Anhänger tangiert», schreibt die Kantonspolizei Appenzell Innerrhoden.

veröffentlicht: 16. Dezember 2022 05:46
aktualisiert: 16. Dezember 2022 09:08
Quelle: FM1Today

Anzeige
Anzeige