Dass das Internet unberechenbar ist, wissen wir wohl alle. Aber wie schnell kann sich eigentlich ein Bild im Internet verbreiten? Um dies auszutesten, hat sich eine Schulklasse aus Rehetobel an ein Experiment gewagt. Auf Facebook und Instagram fordert die Lehrerin die Leute auf, einen Post zu liken, mit dem Wohnort zu kommentieren und zu teilen.
Leute aus aller Welt
«Es ist wirklich überwältigend, wie weit dieser Post gekommen ist», sagt Tamara Morf, Lehrperson der 5. Klasse in Rehetobel. Dass das Experiment solche Wellen schlagen würde, damit hat wohl niemand gerechnet. «Eigentlich habe ich den Post eher als Scherz hochgeladen und einigen Leuten gesagt, sie sollen ihn teilen», so Morf.
Doch aus den paar Freunden wurden innerhalb einer Woche über 4000 Menschen, die die Finken-Fotos auf Facebook geteilt haben. Auch auf Instagram erhält der Beitrag über 300 Likes. In den tausenden Kommentaren finden sich nicht nur Orte aus der Schweiz – der Post ist noch viel weitergekommen. Aus Deutschland, Österreich, Spanien, Ecuador und sogar Indien melden sich Menschen.
Wichtige Lehren können gezogen werden
«Mich und meine Schüler hat überrascht, dass so viele Leute ohne zu zögern ihren Wohnort in die Kommentare geschrieben haben», sagt Morf. Vielen sei wohl gar nicht bewusst, wie viele Menschen auf diese Information zugreifen können.
Die Zahl der Likes und Kommentare selbst ist schon beeindruckend. Die Dunkelziffer muss aber noch viel höher sein. «Ich habe oft aus meinem Umfeld gehört, dass sie meinen Post gesehen haben, aber nicht mit Like oder Kommentar darauf reagiert haben», so Morf. Man weiss also nie genau, wie häufig ein Post wirklich angeschaut wird. Ein super Beispiel, um den Kindern aufzuzeigen, welche Gefahren im Internet lauern – beispielsweise dass man mit den eigenen Daten vorsichtig umgehen sollte.
Ob das Experiment bald wiederholt wird? «Vorerst habe ich genug von Likes und Kommentaren», sagt Tamara Morf und lacht. Sie hat die Resultate mit den Schülern besprochen und als Plakat im Schulhaus aufgehängt. «Ich kann mir aber gut vorstellen, solche Versuche auch in weiteren Jahren durchzuführen. Es ist super, den Schülern so praxisbezogen aufzuzeigen, wie das Internet funktioniert», so Morf.
(sgr)