Es sei ein wenig, wie wenn das Christkind käme, sagt Michel Laurent. Er ist einer von 40 Betroffenen, deren Häuser in Schwanden in der roten Zone stehen. Das heisst, er und seine Familie dürfen nicht zurück in ihr Zuhause, da dieses noch immer droht von weiteren Erdrutschen verschüttet zu werden. Seit dem verehrenden Naturereignis konnten sie nur einmal zurück in ihr Haus. Der Schrecken der Nacht, als der Hang ins Rutschen geriet und 30'000 Kubikmeter Erdreich ins Tal herunterdonnerten, sitzt im noch immer tief in den Knochen. «Ich dachte nur: Unser ganzes Leben geht da runter».
Noch unklar, wie genau weiter
Im Moment wohnt Laurent mit seiner Familie in der Nähe im Ferienhaus einer Bekannten. Wie genau es nun weitergeht, das müssten sie noch schauen. Es sei nach wie vor eine sehr schwierige Situation. Sie seien aber dankbar, dass mit der Spendenaktion, die Kassen für den Neuanfang wieder etwas mehr aufgefüllt sind.
Hochzeitsgeschenke und Trinkgelder gespendet
Insgesamt kamen beim Spendentag der Gemeinde Glarus Süd und Radio FM1 sowie weiteren Regionalmedien 305'248 Franken zusammen, wie Hanspeter Speich, Stabschef der Gemeindeführungsorganisation Glarus Süd, verkündete.
Gespendet wurde aus der ganzen Schweiz vom Wallis bis ins Engadin. Die Anteilnahme scheint riesig zu sein. Eine Person aus Netstal, die 1000 Franken gespendet hatte, sagte dazu «Ich habe heute Geburtstag und bin der Meinung, man müsste eine gute Tat vollbringen.» Andere Spender spendeten gar einen Teil des Geldes, das sie zur Hochzeit bekommen hatten und das Personal des Zirkus Mugg aus dem glarnerischen Betschwanden spendete ihre Trinkgelder. Mehrere Firmen spendeten sogar jeweils 10'000 Franken.
Zusammen mit dem Geld, welches vorher schon zusammengekommen ist, sind sogar 695'248 Franken im Spendentopf. Das Geld kommt nun auf ein Konto. Die Betroffenen können dann bei der Spendenkommission einen Antrag stellen auf einen Anteil der Spenden.