Ostschweiz

«Stadt St.Gallen kann zufrieden sein»

«Stadt St.Gallen kann zufrieden sein»

12.03.2019, 11:21 Uhr
· Online seit 11.03.2019, 15:20 Uhr
Die Jahresrechnung 2018 der Stadt St.Gallen weist einen Ertragsüberschuss von 10,9 Millionen Franken aus. Grund für den Überschuss sind weniger Ausgaben, vor allem im Personalaufwand. Wie letztes Jahr bleibt der Investitionsbedarf gross.
Nina Müller
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Die Stadt St.Gallen hat ihren Rechnungsabschluss für 2018 präsentiert. Das sind die wichtigsten Zahlen:

  • Gesamtertrag: 584,9 Millionen Franken (Vorjahr: 591,6 Millionen Franken)
  • Gesamtaufwand: 574 Millionen Franken (Vorjahr: 579,5 Millionen Franken)
  • Gewinn: 10,9 Millionen Franken (Vorjahr: 12,1 Millionen Franken)

Überschuss auf der Aufwandsseite

«Die Rechnung der Stadt St.Gallen schliesst im Jahr 2018 sehr gut ab, wir können zufrieden sein», sagt Thomas Scheitlin, Stadtpräsident von St.Gallen. Anders als im Vorjahr kommt der Gewinn 2018 durch weniger Ausgaben zustande. Der Aufwand war 18,6 Millionen tiefer ist als geplant. Dies ist unter anderem auf weniger Ausgaben in der Überbrückungslösung für die Pensionskasse zurückzuführen. «Als wir die Pensionskasse verselbständigt haben, haben wir den Mitarbeitern eine Besitzstandwahrung zugesprochen und damit mussten wir viel weniger auszahlen», sagt Scheitlin.

Budgetierte Investitionen weit unterschritten

Ebenfalls ausschlaggebend sind die deutlich geringer ausfallenden Investitionen.  Das kann an Einsprachen oder an zurückgestellten Projekten liegen, vor allem im Bereich Tiefbauten. Beispielsweise war ein Ausbau der SBB-Brücke geplant, damit diese auch mit dem Velo passierbar ist. In das zurückgestellte Projekt wären mehrere Millionen Franken investiert worden. Bei Investitionen, die auf lange Sicht geplant sind, seien die Jahresausgaben weniger gut vorhersehbar.

Der überschüssige Ertrag fliesst in das Eigenkapital der Stadt, welches somit auf 118,4 Millionen erhöht wird. Die Stadt will mit diesem Eigenkapital Schulden abbauen. Der Selbstfinanzierungsgrad liegt auch dieses Jahr über 100 Prozent.

Höhere Steuereinnahmen juristischer Personen

Ein weiterer Grund für den Überschuss sind höhere Steuereinnahmen juristischer Personen, was laut Scheitlin zeigt, dass St.Gallen ein guter Wirtschaftsstandort ist und bleibt. «St.Gallen soll aber auch eine Wohnstadt bleiben, weshalb Investitionen in Wohnungen geplant sind», sagt Scheitlin.

Investitionsbedarf bleibt hoch

Der Rechnungsabschluss 2018 sei erfreulich. Der Blick auf die Zukunft relativiere den Abschluss aber ein wenig. Der Investitionsbedarf der Stadt bleibe hoch. Grosse Investitionen sind dieses Jahr für das Schwimmbad Blumenwies und das Kunstmuseum geplant. Dazu seien Mindereinnahmen zu erwarten –einmal durch die vom Bund geplante Unternehmenssteuerreform, anderseits durch geplante Revisionen der Steuertarife im Kanton.

(nm)

 

veröffentlicht: 11. März 2019 15:20
aktualisiert: 12. März 2019 11:21

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