Durch den Verkauf der Zertifikate nahmen die Beschuldigten je 10'000 Franken ein. Der 31-jährige Mann aus dem Irak hatte die Zugangsdaten für die Internetplattform des Bundes von einer Drittperson erhalten, heisst es in der Anklageschrift. Neben dem Login besorgte der Iraker auch die Personendaten, die für die Erstellung der Covid-Zertifikate notwendig waren.
Das Versenden der Zertifikate sei mittels Transfercodes über die Internetplattform erfolgt. Oder aber der 31-Jährige habe sie den Käufern elektronisch zugesandt, heisst es in der Anklageschrift weiter.
150 Franken pro Zertifikat
Der zweite Beschuldigte, ein 27-jähriger Österreicher, war gemäss Anklageschrift für das Eintragen der Personendaten und damit für die Erstellung der Zertifikate zuständig.
Die Einnahmen aus den Verkäufen der Zertifikate teilten sich die beiden Männer gleichmässig mit der Drittperson, welche die Login-Daten zur Verfügung gestellt hatte. Pro Zertifikat verlangten die beiden Männer je 150 Franken.
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Mehrere tausend gefälschte Zertifikate
Der 31-Jährige war 31 Tage in Untersuchungshaft. Er wurde nebst der bedingten Freiheitsstrafe zu einer Geldstrafe von 30 Tagessätzen à 100 Franken verurteilt und muss eine Ersatzforderung von 2000 Franken leisten.
16 Tage betrug die Untersuchungshaft beim 27-Jährigen. Er muss eine Ersatzforderung von 10'000 Franken bezahlen. Der Prozess fand im abgekürzten Verfahren statt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Die Verhandlung war Teil von mehreren durch die St.Galler Justiz eingeleiteten Strafverfahren. Ausgangspunkt war ein Hinweis an das Gesundheitsdepartement wegen illegal ausgestellter Impfzertifikate. Im Anschluss wurden mehrere Personen festgenommen und Hausdurchsuchungen durchgeführt, wie die St. Galler Staatsanwaltschaft Anfang 2022 mitteilte.
Insgesamt hatten die kantonalen Strafverfolgungsbehörden gemäss damaliger Mitteilung Kenntnis von mehr als 9000 illegal hergestellten Zertifikaten.
(sda/red.)