Ostschweiz
St. Gallen

300 Autofahrer in zwei Tagen geblitzt

300 Autofahrer in zwei Tagen geblitzt

29.01.2019, 17:03 Uhr
· Online seit 29.01.2019, 15:15 Uhr
Im Kanton St.Gallen ist derzeit viel Wild unterwegs, vor allem im Raum Werdenberg-Sarganserland und im Toggenburg. Um Unfälle zu vermeiden, hat die Polizei auf weiteren Strassen die Geschwindigkeitslimite reduziert.
Lara Abderhalden
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Bereits in der vergangenen Woche hatte die Kantonspolizei St.Gallen die Verkehrsmassnahmen im Raum Bad Ragaz wegen des Wildes verschärft. «In den letzten paar Tagen kam es zu 15 Unfällen, bei denen Wildtiere verletzt oder getötet wurden», sagt Florian Schneider von der Kantonspolizei St.Gallen. Deshalb wurde auf mehreren Strassen die Höchstgeschwindigkeit herabgesetzt. Zu den Strassen in Bad Ragaz kommen nun Strecken in Sennwald und Wartau hinzu. Die neue Höchstgeschwindigkeit beträgt nur noch 60 Stundenkilometer. Diese Geschwindigkeitsbegrenzung gilt in den Nachtstunden zwischen 18 Uhr und 8 Uhr. Zudem wird mit den Signalen «Wildwechsel» auf die Gefahr aufmerksam gemacht. Die Massnahmen bleiben vorerst maximal 60 Tage.

«Sind negativ überrascht»

In Bad Ragaz wurde das Einhalten der Geschwindigkeit mit einer semistationären Messanlage überprüft. Diese hat ergeben, dass von den 6000 gemessenen Fahrzeugen in den letzten zweieinhalb Tagen knapp 300 zu schnell waren. «Von diesem Ergebnis sind wir negativ überrascht», sagt Florian Schneider. Am schnellsten fuhr ein Autofahrer mit 93 km/h in der 60er-Zone. «Mit diesen Geschwindigkeiten hätten die Autofahrer keine Zeit, um auf einen plötzlichen Wildwechsel zu reagieren. Dies kann zu schweren Unfällen führen.»

Nahrung suchen in den Tälern

Weil in den hohen Lagen so viel Schnee liegt, kommen die Wildtiere derzeit in die Täler des FM1-Landes, um zu Nahrungsplätzen zu gelangen und auf den Strassen Salz zu lecken. Besonders viele Tiere gibt es laut dem Kanton St.Gallen auf der Kantonsstrasse zwischen Sargans und Bad Ragaz, entlang des Hangfusses in der Region Werdenberg und im Obertoggenburg. «Grundsätzlich muss man zur Zeit aber in allen Tallagen bei Ausserortsstrecken in Waldnähe aufpassen», sagt Florian Schneider. Weitere Massnahmen könne die Polizei aktuell nicht ergreifen: «Wir können nur noch an die Aufmerksamkeit der Autofahrer appellieren.»

80 Hirsche queren hier die Strasse zwischen Grabs und Gams:

Diese Massnahmen wurden ergriffen:

- Bad Ragaz / Vilters-Wangs, Staatsstrasse (Kantonsstrasse Nr. 1)
Abschnitt Saarkanal – Baschär – Freihofkreisel – Neugrüt
Höchstgeschwindigkeit 60 km/h

Hier wird die Einhaltung der Geschwindigkeit mit einer semistationären Messanlage überprüft.

- Bad Ragaz, Staatsstrasse (Kantonsstrasse Nr. 1)
Abschnitt Gemarkungen Bidems-Süd – Malveer – Teil – Jerelliweg

Höchstgeschwindigkeit 60 km/h

- Sennwald, Staatsstrasse (Kantonsstrasse Nr. 1)
Abschnitt zwischen Sennwald – Liez, Höhe Gass

Höchstgeschwindigkeit 60 km/h zwischen 18 Uhr und 8 Uhr

- Wartau, Staatsstrasse (Kantonsstrasse Nr. 1)
Abschnitt Weite bis Gemeindegrenze Sevelen

Höchstgeschwindigkeit 60 km/h zwischen 18 Uhr und 8 Uhr

veröffentlicht: 29. Januar 2019 15:15
aktualisiert: 29. Januar 2019 17:03
Quelle: abl/dab

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