Ostschweiz
St. Gallen

34 Tätigkeitsverbote für Pädophile im vergangenen Jahr

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34 Tätigkeitsverbote für Pädophile im vergangenen Jahr

08.11.2023, 19:09 Uhr
· Online seit 08.11.2023, 19:08 Uhr
Im Kanton St.Gallen sprachen die Gerichte vergangenes Jahr 34 lebenslange Tätigkeitsverbote für verurteilte Pädophile aus. Dies geht aus der Antwort der Kantonsregierung hervor auf eine einfache Anfrage im Kantonsrat.
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Die Zahl der Tätigkeitsverbote für die Arbeit mit Kindern oder schutzbedürftigen Personen für verurteilte Pädophile hat in St.Gallen zugenommen. Eine Umfrage bei den Kreisgerichten ergab, dass im Jahr 2019 in einem Fall ein lebenslängliches Tätigkeitsverbot verhängt wurde, im Jahr 2020 in 14 Fällen, im Jahr 2021 in 16 Fällen und im Jahr 2022 in 34 Fällen. Dies schreibt die St.Galler Regierung in ihrer Antwort auf die einfache Anfrage von SVP-Kantonsrat Sascha Schmidt.

Dieser wollte wissen, wie in St.Gallen die 2014 angenommene Volksinitiative «Pädophile sollen nicht mehr mit Kindern arbeiten dürfen», umgesetzt wird.

Die starke Zunahme der Tätigkeitsverbote hat laut der St.Galler Regierung auch damit zu tun, dass die geltenden Bestimmungen in Folge der Initiative erst am 1. Januar 2019 in Kraft getreten sind. Lebenslange Tätigkeitsverbote hätten demnach nur für Fälle nach diesem Datum erteilt werden können.

Zu seiner Anfrage motiviert hat Schmidt eine Ungereimtheit bei den Zahlen bezüglich der schweizweiten Verurteilungen und erteilten Arbeitsverbote im Jahr 2021. So schreibt er in seiner Anfrage, dass 2021 in der Schweiz 241 Urteile wegen sexuellen Handlugen mit Kindern gesprochen, aber nur 232 Tätigkeitsverbote verfügt wurden. In ihrer Antwort schreibt die Regierung, dass dies wohl eben darauf zurückzuführen sei, dass einige dieser Fälle vor 2019 begangen worden sind und die Urteile aufgrund der langwierigen Verfahren erst 2021 zum Abschluss gesprochen werden konnten.

(red.)

veröffentlicht: 8. November 2023 19:08
aktualisiert: 8. November 2023 19:09
Quelle: FM1Today

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