Mit einer schweren Baumaschine sticht Stadler-Verwaltungsratspräsident Peter Spuhler das erste Mal ins Erdreich. Ein wenig unbeholfen wirkt der Spatenstich, auf Anhieb klappt es mit dem Baggerfahren noch nicht ganz. Schliesslich gelingt die Übung, der Unternehmer ist zufrieden.
Der Beitrag von TVO zum Thema.Während den nächsten zwei Jahren entsteht auf dem Altfeld Areal in St.Margrethen, direkt bei den Geleisen, eine neue Produktionsstätte für Doppelstock-Züge. Die neue Werkhalle umfasst 35'000 Quadratmeter. Kostenpunkt: 86 Millionen Franken. Mehrere tausend Mitarbeiter werden künftig in der neuen Halle ihrer Arbeit nachgehen. 2019 will Stadler die ersten Hallen beziehen, 2020 soll alles fertiggestellt sein.
Chef ist zufrieden
Peter Spuhler, Verwaltungsratspräsident der Stadler Rail und Ex-SVP-Nationalrat ist glücklich: «Das war ein sehr positiver Entscheid für den Werkplatz Schweiz.» Insofern ist Spuhler froh, bleiben die Arbeitsplätze in heimischen Gefilden und würden nicht in ein Billiglohn-Land verlagert. Spuhler ist überzeugt: «Der Werkplatz Schweiz wird auch in zehn Jahren noch existieren, darum investieren wir so viel Geld.»
Meinungsverschiedenheit mit dem Vermieter
Die neuen «Doppelstock-Triebzüge», wie sie im Fachjargon heissen, werden inskünftig in St.Margrethen hergestellt, nicht mehr am angestammten Standort Altenrhein. Die Werkhalle ist allerdings in die Jahre gekommen und hätte saniert werden müssen. Stadler und der Vermieter der Halle hatten allerdings andere Ansichten, was die Finanzierung anbelangte. Von einem Streit will Peter Spuhler an der Spatenstich-Feier allerdings nichts wissen: «Einen Zwist würde ich das nicht nennen. Das Werk war schon immer suboptimal für den Schienenfahrzeugbau.» Als dann vor sieben Jahren die ersten Währungsprobleme auftauchten und der Franken erstarkte, sei Stadler Rail mit seinen 3000 Mitarbeitern für den Export massiv unter Druck gekommen.
Gemeindepräsident hat ein «High-Gefühl»
Auch Gemeindepräsident Reto Friedauer ist froh um den Umzug der Stadler Rail nach St.Margrethen. Das brachliegende Altfeld-Areal war ihm schon lange ein Dorn im Auge: «Seit ich 2009 mein Amt angetreten habe, beschäftigt mich dieses Areal. Jetzt habe ich ein absolutes High-Gefühl.» Die Lösung, insbesondere die areal-konforme Nutzung und die Schaffung hochwertiger Arbeitsplätze sei sehr befriedigend, führt Friedauer aus und grinst breit.
Zufrieden ist man auch bei der St.Galler Regierung. «Dieser Spatenstich ist zudem ein Meilenstein für eine sehr bedeutende Investition eines sehr wichtigen Ostschweizer Unternehmens», lobt Finanzvorsteher Benedikt Würth das Projekt. Es sei ein Bekenntnis zur Zukunft des Ostschweizer Wirtschaftsstandortes, meint der CVP-Politiker.
(saz/mas)