Der pensionierte Skistar Patrick Küng (36) ist nicht nur schnell auf dem Schnee unterwegs, sondern auch bei der Umsetzung von Ideen. Der Glarner hörte anfangs Mai auf einem Zürcher Privatsender von der Corona-Idee eines Gondel-Restaurants und wusste gleich, dass dies sein neuer Arbeitgeber, der Seilbahnbauer Bartholet aus Flums, umsetzen könnte. «Mein Chef, Roland Bartholet, ist ein Machertyp wie ich. Wir zögerten nicht lange und wussten, dass dieses Projekt im Sommer stehen muss», sagt Patrick Küng zu FM1Today.ch.
Den Schweizern was bieten
Kurz nach der Radiosendung, an einem Samstag, telefonierte Küng mit dem lokalen Catering-Unternehmen La Culina von Bad Ragaz und bereits am Tag darauf – notabene an einem Sonntag – trafen sich die Initianten zu einer ersten Sitzung. «Es ist gerade eine intensive Zeit. So ein Pop-Up-Restaurant plant man normalerweise nicht in einem knappen Monat», sagt Corinne Hofstetter von La Culina. Dass das Gondelrestaurant bereits nach wenigen Tagen am Walenseeufer steht, sei auch dank der Gemeinde Walenstadt möglich.
«Für den Gemeinderat war sofort klar, dass wir das Projekt bewilligen müssen. Denn die Schweizer werden in diesem Jahr im eigenen Land Ferien machen und da müssen wir was bieten», sagt Angelo Umberg, Gemeindepräsident von Walenstadt. Das Wichtigste für ihn war jedoch, dass die anderen Gastronomen von Walenstadt im Vorfeld von der Idee erfahren und unterstützen. An einer Sitzung wurde der «neuen Konkurrenz» schliesslich grünes Licht gegeben.
Der Walensee die neuen Malediven
Wo in diesem Sommer eigentlich die riesige Bühne des Walensee Musicals stehen würde, nehmen jetzt 14 nigelnagelneue Panorama-Seilbahngondeln den Platz ein. «Einen besseren Ort im Sarganserland gibt es wohl kaum. An einem schönen Sommerabend wird man sich am Walenseeufer bestimmt wie auf den Malediven fühlen», sagt Patrick Küng.
Das Catering-Unternehmen ist sich bewusst, dass es in den Gondeln teilweise warm werden könnte. «Wir stellen deshalb vor jede Restaurant-Gondel einen zusätzlichen Tisch und wir haben bereits Ventilatoren für jede Gondel gekauft», sagt Hofstetter.
Regionalität hat oberste Priorität
Zwei Monate stehen die 14 Gondeln, welche frisch ab dem Werk in Flums kommen, nun in Walenstadt und werden danach voraussichtlich ins Ausland geliefert. Die Ausrichtung im Pop-Up-Restaurant ist klar: «Wir wollen nicht nur die Gondeln aus der Region, sondern auch sämtlichen Produkte auf der Speisekarte», sagt Corinne Hofstetter. So komme vom Fleisch bis zum Wein alles aus der näheren Umgebung.
Einer der ersten Gäste im «La Gondola» wird der Ski-Weltmeister Küng selber sein. Denn der ehemalige Ski-Profi ist mittlerweile nicht nur ein Marketingprofi und Seilbahnverkäufer, sondern auch leidenschaftlicher Feinschmecker.