«Das MRSA-Bakterium ist definitiv auf dem Vormarsch.» Laut Angela Walt, Schulärztin der Stadt St.Gallen, ist das Bakterium «Staphylococcus aureus» bis anhin hauptsächlich bei alten und kranken Menschen aufgetreten. In den vergangenen Monaten wurde das Bakterium aber immer häufiger bei jungen, gesunden Leuten nachgewiesen. Nun meldet die Stadt St.Gallen, dass sich in den beiden Engelwies-Schulhäusern mehrere 15 Schüler und zwei Lehrpersonen angesteckt hätten.
Kleine Wunden können Infektionen auslösen
Das MRSA-Bakterium lebt auf der Haut und in den Schleimhäuten - oft aber, ohne die Träger krank zu machen. «Wenn man das Bakterium hat, heisst das nicht zwangsläufig, dass Krankheiten auftreten», erklärt Walt. Problematisch werde es bei Hautverletzungen. In den Wunden könne das Bakterium heftige Infektionen auslösen. «Das kann zum Beispiel ein Mückenstich sein, den man aufkratzt, und sich dann stark entzündet.»
Die Infektionen könnten zwar mit Antibiotika gut in den Griff gekriegt werden, das Bakterium selber sei aber gegen viele Antibiotika resistent. «Nur spezielle Präparate wirken», sagt Schulärztin Walt.
Lage an der Schule ist im Griff
Übertragen wird das MRSA-Bakterium über den Hautkontakt. Gerade im Frühling und Sommer, wenn viele Kinder kurzärmligen Shirts und kurzen Hosen tragen, steige das Ansteckungsrisiko, erklärt die Schulärztin. Sie rät zu einer guten Hygiene und regelmässigem Händewaschen. Eltern, welche bei ihren Kindern auf der Haut Rötungen, Eiter oder Pusteln feststellen, sollen dies dem Haus- oder Kinderarzt sowie der Lehrperson melden.
Die Lage an der Schule Engelwies habe man im Griff. Eltern und Lehrer seien informiert, die infizierten Kinder und Lehrer würden behandelt. Der Schulbetrieb sei in keiner Weise beeinträchtigt. Angela Walt: «Wir beobachten nun die Lage weiter und analysieren alle Fälle. Sollten weitere Fälle dazukommen, müssten wir uns allenfalls weitere Massnahmen überlegen.»