«Wusch» – das Geräusch fährt durch Mark und Bein. Der Körper, der mit rund 200 Stundenkilometern durch die Luft fliegt, verstärkt das unbehagliche Gefühl, das beim Anblick eines Wingsuit-Piloten aufkommt. In Walenstadt gehören Wingsuit-Piloten oder Basejumper zum Alltag. «Es wird immer geflogen», sagt Angelo Umberg, Gemeindepräsident von Walenstadt. Sein Haus steht in der Nähe des Landeplatzes leicht oberhalb von Walenstadt.
Bevölkerung ist darauf sensibilisiert
Um zu vermeiden, dass die Basejumper das Dorf Walenstadt überfliegen, wurde mit der Swiss Base Association ein Landeplatz unterhalb der Churfirsten vereinbart. Auf diesen Landeplatz wird mittels Tafel am Absprungort verwiesen. «Sobald sich Basejumper nicht daran halten, wird uns das von der Bevölkerung mitgeteilt.» Diese sei darauf sensibilisiert.
Die Basejumper halten sich grösstenteils an die Regeln: «Wir haben noch keine Meldungen erhalten, dass Regeln gebrochen wurden.» Allgemein passiere, verglichen mit der Zahl der Menschen, die springen, relativ wenig. «Die Statistik zeigt, dass es in den letzten zehn Jahren zehn Todesfälle in der Region gab», sagt Umberg.
Tödlicher Basejumpunfall
Einer dieser Todesfälle ereignete sich Anfang September. Ein Amerikanischer Basejumper verunglückte in Walenstadt tödlich, FM1Today berichtete. Warum der 36-Jährige starb, ist unklar. Der Fall liegt gemäss Polizei bei der Staatsanwaltschaft. Der Amerikaner war zusammen mit einem Kanadier unterwegs, der ihn plötzlich nicht mehr sehen konnte. Der Verunglückte konnte nur noch tot geborgen werden.
Basejumper haben Nachholbedarf
Dass es dieses Jahr aufgrund der Reisebeschränkungen weniger Wingsuit-Touristen in Walenstadt hat, sei nicht aufgefallen. «Ich kann nicht sagen, ob es übermässig viele hat. Aber seit die Bahnen im Toggenburg wieder fahren, gibt es bestimmt einen gewissen Nachholbedarf.» Angelo Umberg sind zwei Absprungstellen bekannt. Der «Sputnik» und der «Fatal Attraction».
Interview mit Amerikanischem Basejumper und Angelo Umberg im Jahr 2018:
(abl)