Baustelle beim Autobahnanschluss Uzwil sorgt für Unbehagen
Vor über 60 Jahren wurde der Autobahnanschluss der A1 bei Uzwil gebaut. Seither gab es keine grossen baulichen Veränderungen, weshalb dieser Strassenabschnitt den gestiegenen Verkehrsmengen besonders zu Spitzenzeiten nicht mehr gerecht wird.
Schon seit März laufen daher Instandsetzungsarbeiten, welche gemäss Angaben des Astra den Verkehrsfluss für die Zukunft stabilisieren sowie den Unfallschwerpunkt eliminieren sollen. Doch genau hier sei jetzt das Unfallrisiko gestiegen.
«Wir mussten beide eine Vollbremse reissen»
Wie eine Leserreporterin berichtet, sei die Verkehrsführung vor Ort alles andere als übersichtlich. Anhand der Baustellenmarkierungen sei nicht klar, wo man genau entlang fahren müsse und wer wann vortrittsberechtigt sei.
«Ich wäre fast mit einem Lastwagen kollidiert. Wir mussten beide eine Vollbremse reissen – aber zum Glück ist nichts passiert.» Auch schon im April wurden Stimmen laut, dass die Baustelle unübersichtlich sei und ein Unfallrisiko berge. Zusätzlich sorge die Baustelle auch für Rückstau durch die Umleitung.
Astra hat keine Rückmeldungen erhalten
Konkrete Rückmeldungen hat das Astra nicht erhalten, wie Manuel von Burg, Beauftragter für Infrastruktur und Kommunikation der zuständigen Infrastrukturfiliale Winterthur, bestätigt. «Wir können aber nachvollziehen, dass die neue Verkehrsführung für gewisse Personen eine Herausforderung bedeutet.»
Bei solchen temporären Verkehrsführungen sei dies gemäss von Burg meist so, weil sie oft anspruchsvoller sind als der Normalbetrieb: «Die Verkehrsteilnehmer gewöhnen sich meist innert kurzer Zeit daran.»
Grundsätzlich sind provisorische Verkehrsführungen immer der Norm und der Vorschrift entsprechend geplant und installiert. Bauen unter Verkehr sei aber nie ganz einfach und bedeute für die Arbeiterinnen und Arbeiter sowie die Verkehrsteilnehmenden immer eine gewisse Herausforderung.
Die Instandsetzungsarbeiten der Autobahnauffahrt Uzwil betreffen den rot markierten Bereich.
Situation werde sich einpendeln
«Wir rechnen damit, dass sich das auch an diesem Anschluss einpendeln wird, wie es auch bei anderen Anschlüssen in der Vergangenheit bereits geklappt hat», so von Burg. Die aktuelle Verkehrsführung hat nämlich auch erst kürzlich – am 18. Juni – geändert und bleibt nun voraussichtlich bis Mitte September so bestehen. Nach nur etwas mehr als einer Woche sei es normal, dass die Verkehrsteilnehmenden sich noch an die neue Situation gewöhnen müssen.
Mit der neuen Verkehrsführung sind gemäss von Burg bereits die entsprechenden Massnahmen ergriffen worden, wie beispielsweise die Reduktion der Durchfahrtsgeschwindigkeit auf 40 Stundenkilometer. «Wir werden die Situation weiter beobachten und wenn nötig geeignete Massnahmen ergreifen.»
Geeignete Massnahmen wären gemäss von Burg der Einsatz eines Verkehrsdienstes und die Prüfung einer Verkehrsoptimierung vor allem an den Einmündungen und wenn notwendig eine zeitnahe Umsetzung. Bereits am Donnerstagabend wurde der Verkehrsdienst ein erstes Mal eingesetzt.
Aber was muss passieren, dass sich etwas ändert? «Wenn es zu massiven Verkehrsbeeinträchtigungen kommt, dann schauen wir die Situation nochmals an und prüfen nötige Massnahmen.» Das Astra stehe in stetigem Kontakt zur Kantonspolizei St.Gallen, welche mehrmals täglich vor Ort ist. Damit würden sie bei allfälligen Sicherheitsdefiziten umgehend Meldung erhalten und entsprechend schnell Massnahmen ergreifen können.
Da die Instandsetzungsarbeiten aber in mehreren Etappen erfolgen und voraussichtlich bis im September 2025 andauern, wird sich die Verkehrsführung noch einige Male verändern.
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