Mehrere abgebuchte Kleinbeträge entdeckt ein FM1Today-Leserreporter per Zufall, als er die Kontobewegungen in seinem E-Banking anschaut. Zuordnen kann er sie nicht und schnell ist klar: Diese Abbuchungen fanden gegen seinen Willen statt, es handelt sich um einen Fremdzugriff.
Er setzt sich daraufhin mit der St.Galler Kantonalbank in Verbindung, die bestätigt, dass es derzeit eine Häufung solcher Missbrauchsversuche gibt. «Die Karte wurde gesperrt und das Geld soll mir bis Ende Jahr erstattet werden», sagt der Leserreporter.
Insgesamt wurden etwa 50 Franken abgebucht, verteilt auf mehrere Beträge unter 10 Franken.
Weltweit gleiches Schema
Die St.Galler Kantonalbank bestätigt auf Anfrage von FM1Today, dass aktuell vermehrt solche Fälle auftreten. Betroffen seien «SGKB Debit Mastercard» und «STUcard». Das Schema sei weltweit bekannt und immer wieder gleich.
«Die Betrüger generieren mit einem Algorithmus alle möglichen Zahlenkombinationen von Kartennummer, Ablaufdatum und Ziffer und versuchen so, eine gültige Kombination zu finden», schreibt Jolanda Meyer, Leiterin der Medienstelle.
Daraufhin würden die Betrüger versuchen, Kleinstbeträge abzubuchen, damit keine zusätzliche Freigabe ausgelöst wird. Das Vorgehen sei unabhängig von Banken oder Produkten.
«Ungutes Gefühl»
Für den betroffenen Kunden der Kantonalbank ist der Vorfall unangenehm. Es sei ein «ungutes Gefühl», dass seine Bankdaten benutzt wurden, sagt der 32-jährige St.Galler. Und er fühlt sich von der Bank ungenügend über den Vorfall informiert.
Bei der Bank heisst es, dass Betroffene durchaus über Angriffe informiert werden – wenn die Abbuchungen bemerkt werden. «Der Grossteil dieser missbräuchlichen Transaktionen wurde durch die Betrugserkennung der SIX, welche unsere Debit Mastercard und STUcard verwaltet, erkannt und blockiert, bevor sie abgebucht wurden», schreibt Jolanda Meyer.
In einigen Fällen würden die missbräuchlichen Transaktionen jedoch erst nachträglich erkannt.
Kartensperre und Schutz vor Betrugsmaschen
Missbrauchte Karten werden durch die Bank automatisch gesperrt, Betroffene erhalten neue zugestellt. Wer eine Aufforderung zur Zahlungsbestätigung erhalte, ohne eine Transaktion getätigt zu haben, soll diese ablehnen und der Bank melden.
Weitere Tipps, um sich vor Betrügern zu schützen, gibt es hier.