«Jeden Tag fahren Patrouillen der Kantonspolizei St.Gallen nach Vättis und beurteilen die Situation beim Unglücksort neu», sagt Florian Schneider, Mediensprecher der Kantonspolizei St.Gallen. «Die Suche nach dem Vermissten gestaltet sich auch eine Woche nach dem Canyoning-Unglück extrem schwierig.»
«Gelände wird massiv verändert»
Der vermisste Mann gehört zu einer Gruppe spanischer Touristen, die letzten Mittwoch in der Parlitobelschlucht von einem Gewitter überrascht wurden und wahrscheinlich von Gesteins- und Wassermassen mitgerissen wurden. In der Nacht auf Donnerstag konnten drei von ihnen tot geborgen werden. Die Suche nach dem vierten Spanier musste wegen des Wetters unterbrochen werden. Die Polizei geht davon aus, dass auch er gestorben ist.
«Wir hatten in den letzten Tagen immer wieder Regenfälle, die das Gelände massiv verändern», sagt Florian Schneider. «Es ist jeden Tag aufs Neue schwierig zu beurteilen, wo man überhaupt mit der Suche anfangen soll.» Die Einsatzkräfte hoffen deshalb auf ein paar Tage schönes Wetter.
Auch See wird abgesucht
Laut Polizei ist es wahrscheinlich, dass der Vermisste unter sehr viel Geröll begraben ist. «Es ist aber auch möglich, dass sich die vermisste Person im See unterhalb der Schlucht befindet», sagt Schneider. «Deshalb wird auch das Wasser regelmässig abgesucht.»
Kontakt mit Angehörigen
Die Polizei hat regelmässig Kontakt mit den Angehörigen der Opfer. Darunter sind auch die beiden Frauen, die ebenfalls zur Canyoning-Gruppe gehörten, jedoch nicht in die Schlucht einstiegen und nach dem Unglück Alarm schlugen. Ob sie sich noch in der Schweiz befinden, gibt die Polizei nicht bekannt.