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Corona-Ausbruch an St.Galler Primarschule: Nun werden alle Schüler getestet

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Corona-Ausbruch an Primarschule: Nun werden alle Schüler getestet

16.12.2021, 14:23 Uhr
· Online seit 16.12.2021, 11:22 Uhr
An der Primarschule St.Georgen haben sich in den vergangenen Tagen die Coronafälle gehäuft. Sind zwei Kinder in einer Klasse positiv, ordnet das Kantonsarztamt eine Ausbruchstestung an. In St.Georgen spitzt sich die Lage zu. Nun wird am Donnerstag das ganze Schulhaus auf das Virus getestet. Eine Ausnahme, wie Martin Annen, Leiter der städtischen Dienststelle Schule und Musik, sagt.
Sabrina Manser/St.Galler Tagblatt
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Juhu, bald sind Weihnachtsferien. Oder auch nicht. Zumindest einige Schülerinnen und Schüler dürften während den Weihnachtsferien in Quarantäne oder in Isolation sein. Wie in der ganzen Schweiz spitzt sich die Coronasituation auch an St.Galler Schulen zu. In der Primarschule in St.Georgen und im Grossacker wurden in mehreren Klassen mindestens zwei Schülerinnen und Schüler positiv getestet, wie das «St.Galler Tagblatt» berichtet. Aufgrund dieser Ergebnisse ordnete das Kantonsarztamt einen Massentest an der ganzen Schule an, wie Martin Annen, Dienststellenleiter Schule und Musik der Stadt St.Gallen, auf Anfrage bestätigt. «Heute werdem die Massentests durchgeführt.»

An den beiden Schulen gelte bis zur Ausbruchstestung sowie am Freitag eine Maskenpflicht, sagt Martin Annen. Denn bis man das Testergebnis erhalte, könne es 24 bis 48 Stunden gehen. Am Freitag ist schon der letzte Schultag in diesem Jahr, dann sind für zwei Wochen Weihnachtsferien. Einige Kinder müssen sich also direkt in Isolation begeben.

«Dass gleich zwei ganze Schulhäuser getestet werden, ist ein Ausnahmefall.»

Aktuell würden wöchentlich fünf bis acht Ausbruchtestungen durchgeführt, jedoch nur von Klassen, nicht von ganzen Schulen. «Bisher hatten wir zum Glück keine weiteren Ausbruchsherde.» Nach einer Ausbruchstestung in einer Klasse würden meist zwei bis drei weitere Fälle aufgedeckt. Kinder und Jugendliche haben meist sehr milde Symptome, zudem ist momentan Erkältungszeit. Das mache es schwierig, zu merken, ob jemand mit dem Virus infiziert sei oder nicht.

Die Lage spitze sich schon länger zu, sagt Annen. Am Montag erhebt die Dienststelle jeweils die Fallzahlen. Am 13. Dezember wurden 103 von insgesamt 6500 Schülerinnen und Schüler sowie 17 Lehrpersonen gemeldet, die positiv auf das Virus getestet worden sind. Die 103 Fälle würden sich auf 13 Schulhäuser verteilen, an vier Schuleinheiten gebe es keine Fälle, sagt Annen. Zusätzlich befinden sich 158 Kinder sowie neun Lehrpersonen in Quarantäne. Dass regelmässig Ausbruchstestungen in einzelnen Klassen durchgeführt werden, sei mittlerweile Alltag.

Parallel unterrichten

Den Schulbetrieb aufrecht zu erhalten, wenn 17 Lehrpersonen in Quarantäne und neun in Isolation sind, sei eine Herausforderung. Stellvertretungen liessen sich kaum finden, sagt der städtische Dienststellenleiter Annen. «Diese Probleme herrschen momentan in der ganzen Deutschschweiz.»

Hinzu komme, dass Lehrpersonen Schülerinnen und Schüler vor Ort, aber auch jene in Quarantäne unterrichten müssen. Man stelle nicht komplett auf Onlineunterricht um. Dennoch müssen Aufträge erteilt werden, je nach Stufe geschieht dies online oder per Couvert. «Für Lehrpersonen und die Schulleitung ist das eine riesige Belastung.»

Wie es weitergehen soll

Derzeit sind für die Volksschulen keine weiteren Schutzmassnahmen geplant, über diese würde der Kanton entscheiden. Ebenso entscheidet der Bund am Freitag über verschärfte Massnahmen. Annen sagt: «Wir haben zudem die Erfahrung gemacht, dass Ferien eine gewisse Beruhigung der Fallzahlen mit sich bringen.»

Derzeit gilt für alle Erwachsenen in den Räumen der Volksschule und für Schülerinnen und Schüler der Stufe Sek I eine generelle Maskenpflicht. Vorstellbar wären zudem repetitive Tests. Der Dienststellenleiter sagt: «Wenn repetitive Tests gut organisiert sind und gut funktionieren, könnte das hilfreich für uns nach den Ferien sein.»

Andere Kantone wie Graubünden zeigen, dass diese Strategie durchaus erfolgreich sein kann. Derzeit setzt der Kanton aber auf Ausbruchstests und nicht auf repetitive Tests. Annen sagt: «Wir befinden uns derzeit auf dünnem Eis.» Trotzdem steht für ihn fest: «Die Schulen sollen offen bleiben.»

veröffentlicht: 16. Dezember 2021 11:22
aktualisiert: 16. Dezember 2021 14:23
Quelle: St.Galler Tagblatt

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