Quelle: tvo
Mit der Inbetriebnahme des Ceneri-Basistunnels wird das Jahrhundertwerk Neue Eisenbahn-Alpentransversale (Neat) diesen Herbst nach 28-jähriger Bauzeit finalisiert. Davon profitieren sowohl der Güter- als auch der Personenverkehr.
Für die Ostschweiz gibt es zum Fahrplanwechsel 2021 (ab 13. Dezember 2020) unter anderem folgende Änderungen:
- Zürich – München: Neu täglich sechs Eurocity-Züge zwischen Zürich und München pro Richtung (das ist eine Verdoppelung der Direktverbindungen und Sitzplätze)
- St.Gallen – Winterthur – Zürich: Fahrzeit zwischen St.Gallen und Zürich beträgt im IC5 und EC neu 59 Minuten (drei Minuten weniger als heute); pro Richtung gibt es über den Tag verteilt vier neue Verbindungen (am Morgen und Abend)
- St.Gallen – Zürich – Bern: Direktverbindung mit IC1 von St.Gallen nach Bern dauert 18 Minuten länger (keine Fahrt mehr in unter zwei Stunden); für eine schnelle Verbindung zwischen St.Gallen und Bern (zwei Stunden) ist ein Umsteigen im Bahnhof Zürich Löwenstrasse (gleiches Perron) nötig
- Zürich – Sargans – Chur: Tägliches Angebot des IC3 zwischen Zürich und Chur wird am Abend in beide Richtungen um eine Stunde ausgedehnt
- Regioexpress Herisau – St.Gallen – Konstanz: Angebot zwischen St.Gallen und Konstanz wird am Abend um je einen Kurs pro Richtung ausgebaut
- S1 Wil – St.Gallen: S1 hält neu am Bahnhof St.Gallen Bruggen (das bedeutet eine verbesserte Anbindung ins Fürstenland, nach St.Gallen sowie Richtung St.Gallen St.Fiden – Wittenbach – Romanshorn)
- S15 Frauenfeld – Wil: Angebot wird um einen Spätkurs pro Richtung ausgebaut
Der St.Galler Regierungsrat Beat Tinner begrüsst die Änderungen. Diese würden zahlreiche, auch volkwirtschaftliche, Vorteile für die ganze Region bringen. Die St.Gallerinnen und St.Galler seien nicht nur schneller in Metropolen wie München, der Kanton St.Gallen sei auch schneller für den Rest der Schweiz erreichbar. «Es ist ein freudiger Tag für uns, denn langjährige Forderungen wurden erfüllt», sagt der Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartementes.
Lokführer-Mangel führt zu Ausfällen
Die SBB beklagen weiterhin einen Lokführer-Mangel, wie sie am Mittwoch an einer Medienkonferenz bekanntgeben. Per Ende August fehlen über 200 Lokführerinnen und Lokführer. «Es können deshalb nicht alle Züge angeboten werden», sagt Daria Martinoni, Leiterin SBB Region Ost. Zwischen dem 7. September und dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember fallen an Werktagen 200 von rund 9000 Verbindungen aus. Davon betroffen sind die Westschweiz, das Mittelland, die Nordwestschweiz und die Region Zürich. In der Ostschweiz gibt es laut Martinoni genügend Lokführerinnen und Lokführer.
«Grund für den Mangel ist, dass wir in der Vergangenheit Fehler in der Bedarfsplanung gemacht haben», sagt Martinoni. Dieser Fehler sei 2019 korrigiert worden und die SBB hätten Anwärterinnen und Anwärter rekrutiert. «Durch die Corona-Schutzmassnahmen verzögern sich die Ausbildungen um zwei bis vier Monate.»
Noch nicht vom Lockdown erholt
Auch wenn viele Schweizerinnen und Schweizer diesen Sommer Ferien im eigenen Land verbracht haben und oftmals mit dem Zug unterwegs waren, hat sich die Nachfrage nach dem coronabedingten Einbruch bei den SBB noch nicht wie gewünscht erholt. Die Auslastung liege bei etwa 70 Prozent gegenüber dem Niveau vor Corona, sagt Martinoni. «Wir rechnen mit einem Verlust in dreistelliger Millionenhöhe.»