Quelle: tvo
Fast wie am Fliessband werden in der Gossauer Rotpunkt Apotheke seit Tagen etliche Päckchen abgefüllt. Rund 3000 Corona-Selbsttests an einem Tag sind es. Für das Team ist dies eine Herausforderung, sagt Claudia Meier-Uffer, Inhaberin der Apotheke und Präsidentin des Apothekerverbands St.Gallen und Appenzell: «Die Tests, die wir bestellt haben, kosteten rund 90'000 Franken. Diese Geld müssen wir vorschiessen bis wir es vom Bund zurückerhalten. Ausserdem muss das Personal rekrutiert und geschult werden, um das alles zu bewältigen.»
Hamsterkäufe befürchtet
Während beispielsweise im Kanton Luzern der Zivilschutz beim Abpacken der Tests hilft, muss das Ostschweizer Apothekenpersonal dies alleine stemmen. Deshalb braucht es auch in der einzigen Apotheke in Appenzell zusätzliches Personal und freiwillige Helfer. «Es gibt die Befürchtung, dass die Leute Hamsterkäufe machen wollen. Ich gehe aber davon aus, dass Herr und Frau Appenzeller das wunderbar machen», sagt Flurina Dobler, Inhaberin der Apotheke Rot-Tor in Appenzell.
Pro Person gibt es ab Mittwoch fünf Tests pro Monat. Um die Tests zu erhalten, muss in der Apotheke die Krankenkassenkarte vorgewiesen werden. Hamsterkäufe sollen somit gar nicht erst möglich sein. Die Selbsttests sind für Menschen ohne Symptome gedacht. Ist der Test positiv, braucht es einen zusätzlichen PCR-Test.
Keine Lieferengpässe erwartet
Das Material für die Test-Kits bestellen die Apotheken hauptsächlich in der Schweiz. Lieferengpässe können aber trotzdem nicht ausgeschlossen werden. «Diesen Gedanken hat man im Hinterkopf. Allerdings haben wir bisher die Zusicherung der Lager, dass genügend Material vorhanden ist», sagt Flurina Dobler.
Die Gossauer Apotheke rechnet mit bis zu 200 Kunden mehr pro Tag. Um dem Andrang gerecht zu werden, wurde ein zusätzliches Häuschen bereitgestellt, in dem die Kunden ihre Tests abholen können. «Ob die Apotheke alles alleine stemmen kann, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Wir haben uns optimal vorbereitet und zusätzliches Personal eingestellt. Wir hoffen, dass wir für den Ansturm bereit sind», sagt Claudia Meier-Uffer.
(red.)