Quelle: TVO/FM1Today
Die Krawalle in der St.Galler Innenstadt haben in der ganzen Schweiz für Aufsehen gesorgt. Auch unter den St.Galler Jungpolitikern geben diese zu reden. Anna Miotto, Präsidentin der Juso St.Gallen zeigt teilweise Verständnis für den Unmut in der Jugend: «Ich verstehe, dass man auf die Willkür der Massnahmen sauer ist. Die Jugendlichen sind tendenziell stärker eingeschränkt, im Hinblick darauf, wie gross deren Risiko ist, sich anzustecken.»
«Wichtig, das Gespräch mit den Jugendlichen zu suchen»
Dass der Unmut zu Teilen in Gewalt ausgedrückt wurde, findet sie aber nicht gut. «Es ist wichtig, nun das Gespräch mit den Jugendlichen zu suchen, so wie es die St.Galler Stadtpräsidentin Maria Pappa am vergangenen Freitag getan hat.» Die Jugend müsse sich bewusst sein, dass aktuell noch Durchhaltevermögen gefragt sei.
«Solche Bilder kennt man aus der Schweiz nicht»
Joel Mäder, Präsident der Jungfreisinnigen St.Gallen, sei fassungslos ab der Bilder vom Freitag gewesen: «Solche Bilder kennt man aus der Schweiz eigentlich nicht und so etwas hat in einer Demokratie keinen Platz.»
Trotzdem verstehe er, dass die Jungen sich treffen und austauschen wollen. «Die meisten jungen Leute vom Freitag wollten einfach mal wieder raus. Es ist aber absolut inakzeptabel, solche Krawalle zu veranstalten. Vor allem stört mich, dass in der ersten Krawallnacht die Ladenbesitzerinnen und -besitzer getroffen wurden, welche durch die vergangenen Zwangsschliessungen so oder so schon leiden.»
Um dem jugendlichen Unmut entgegenzuwirken, brauche es raschere Öffnungsschritte. «Überall dort, wo Schutzkonzepte vorhanden und umsetzbar sind, sollen Lockerungen vorgenommen werden. Als Beispiel sind Restaurants zu nennen oder auch Fitnesszentren. Das würde den Menschen eine Perspektive geben und ihnen die Abwechslung vom Alltag ermöglichen.»
(red.)