«Die Stadt war pumpegnaglet voll», sagte Ruedi Gamper, Inhaber der Süd Bar am Oberen Graben in St.Gallen, nach dem vergangenen Wochenende – dem ersten Wochenende seit dem Lockdown, an dem die Läden und Beizen wieder öffnen durften.
Bussen für Uneinsichtige
Auch die St.Galler Stadtpolizei beobachtete den Andrang in der Innenstadt und leitet nun, wie bereits angekündigt, Massnahmen ein. Die Polizeipräsenz wird auf das Auffahrtswochenende hin erhöht, auch die Polizeidienstkompanie des Zivilschutzes wird im Einsatz stehen. «Die Einsatzkräfte werden bei jenen Örtlichkeiten, wo viele Personen zu erwarten sind, Schwerpunkte setzen und die Leute erneut sensibilisieren und auf die geltenden Regeln aufmerksam machen», heisst es in einer Mitteilung. Uneinsichtige und unkooperative Personen werden gebüsst, wenn sie gegen die Verordnung des Bundes verstossen, so die Stapo.
Verengung von Zugängen
Kommt es an neuralgischen Punkten zu Menschenansammlungen, will die Polizei einzelne Zugänge verengen und so den Personenzufluss unterbrechen. «Einen Beispielort kann ich nicht nennen», sagt Stapo-Sprecher Dionys Widmer auf Anfrage. «Die Massnahme setzen wir situativ um, wenn keine Zirkulation der Leute mehr stattfindet.» Weiter werden 45 Ständer mit dem Coronavirus-Plakat des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) aufgestellt.
Versammlungen von Gästen nach Restaurant-Schliessung soll verhindert werden
Auch die Stadtpolizei Chur erhöht am Wochenende ihre Präsenz in der Stadt. «Wegen der geöffneten Restaurants sind wieder mehr Leute unterwegs», sagt Polizeikommandant Ueli Caluori. Die Wirte würden sich grundsätzlich an die Regeln und Schutzkonzepte halten. Vor allem müsse kontrolliert werden, dass es nach der Restaurant-Schliessung um Mitternacht keine Versammlungen der Gäste auf den Strassen gebe. «Die Polizei wird die Personen zuerst auf die Regeln aufmerksam machen, als letzte Option wird eine Busse ins Auge gefasst», so Caluori.
Kontrollen auch im Verkehr
Zusätzliche Patrouillen schickt auch die Kantonspolizei Appenzell Ausserrhoden raus. Bei den Kontrollen werde der Fokus aber nicht speziell auf Versammlungen oder Abstandsregeln gelegt. «Wir kontrollieren ein breites Spektrum, so machen wir auch Kontrollen im Verkehr bezüglich Geschwindigkeit und Lärm», sagt Hanspeter Saxer, Chef der Regional- und Verkehrspolizei.
Den Kantonspolizeien St.Gallen und Thurgau steht hingegen ein normales Arbeitswochenende bevor. Die beiden Polizeien bieten keine zusätzlichen Patrouillen auf, Kontrollen führt der übliche Wochenenddienst durch.
Demos auch in Kleingruppen bewilligungspflichtig
Die St.Galler Stadtpolizei weist erneut daraufhin, dass Demonstrationen und Kundgebungen nur mit maximal fünf Teilnehmern erlaubt sind – und dass der Mindestabstand von zwei Metern eingehalten werden muss. Auch solche Aktionen seien bewilligungspflichtig. Mehrere Gruppen von bis zu fünf Personen an unterschiedlichen Orten, die aber als eine Aktion wahrgenommen werden, sind laut Stapo verboten.