Delikte im digitalen Raum hätten 2029 signifikant zugenommen, heisst es in der Mitteilung der Ostschweizer Fachhochschule Ost vom Dienstag. Dazu gehöre auch das Cybermobbing. Beispiele dafür sind das Versenden von beleidigenden Texten und Bildern im Internet.
An der Ost wurde nun eine Applikation entwickelt, die Cybermobbing erkennen kann. Es gebe bisher kaum Ansätze, die eine niederschwellige, automatisierte und datengestützte Verdachtsprüfung erlaubten, heisst es in der Mitteilung.
Probleme mit Schweizerdeutsch
Eine Vorstudie zeige, dass Beschimpfungen im Netz bereits zuverlässig identifiziert werden könnten. Bei Erpressung und übler Nachrede fehlten hingegen geeignete Datensätze, um das maschinelle Lernverfahren zu trainieren. Eine weitere Herausforderung stellten Ehrverletzungsdelikte dar, weil diese oft auf Schweizerdeutsch erfolgten. Dies erschwere eine maschinelle Übersetzung.
Tool für Prävention und Rechtsberatung
Für die nächsten Schritte würden nun Partnerorganisationen gesucht, «die juristisch einwandfrei zuordbare Textfragmente von Cybermobbing zur Verfügung stellen können». Das Ziel sei ein Tool, dass sowohl in der Prävention als auch in der Rechtsberatung zur Einschätzung von Cybermobbing-Verdachtsfällen eingesetzt werden könne.
(sda/red.)