Das Blut der Badi-Besucher in Goldach kocht. Nicht etwa wegen der Temperaturen, sondern weil in den letzten Tagen einige Gäste in der brütenden Hitze draussen warten mussten. Dies, weil das Freibad Seegarten an seine coronabedingte Kapazitätsgrenze gelangt.
Die Stimmung ist aufgeheizt
«Einige der verärgerten Badi-Gäste haben diese Woche bei der Gemeinde angerufen, weil sie über eine Stunde in der Schlange warten mussten», sagt der Goldacher Gemeindeschreiber Richard Falk. «Die Stimmung ist aufgeheizt. Besonders hässig werden die Leute, wenn sie sehen, dass Gäste aus der Badi kommen, aber keine neuen reingelassen werden.» Dies hat aber seinen Grund.
Gäste haben es selbst in der Hand
Laut dem Corona-Schutzkonzept darf nur eine maximale Besucherzahl reingelassen werden. Die Zahl orientiert sich an der Gesamtfläche des Freibades. Um möglichst viele Gäste aufnehmen zu können, hat der Goldacher Gemeinderat für die Berechnung die sogenannte Spielwiese einbezogen. «Leider hat sich gezeigt, dass sich die Leute nicht auf der Spielwiese niederlassen wollen», sagt Falk.
Leute vergessen Corona in der Badi
Die Gäste beteuern zwar beim Eingang, ihr Tuch auf der Spielwiese zu platzieren. «Schlussendlich verschwinden sie aber in der engen Masse und die Wiese bleibt leer», sagt Falk. «Die Leute vergessen Corona, sobald sie in der Badi sind. Sie verstehen es einfach nicht.»
«Wir müssen uns anpassen»
Nachvollziehen kann Richard Falk dieses Verhalten nur bedingt. «Die Spielwiese ist zwar etwas weiter weg vom See, dafür aber sehr zentral», sagt er. «Klar, der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Aber in dieser speziellen Zeit müssen wir uns doch alle etwas anpassen.»
Falls nicht, muss der Bademeister auch weiterhin den Einlass stoppen, auch wenn Gäste die Badi verlassen. «Es dürfen erst wieder Leute rein, wenn sich die Situation beruhigt hat, nicht mehr alle aufeinander liegen und der Abstand eingehalten werden kann.»
«Wünschen uns Flexibilität»
Vorläufig bleibe man bei diesem System. «Wir wünschen uns, dass die Leute in Zukunft etwas flexibler sind und Verständnis aufbringen», sagt Falk. Auch hoffe man, dass nächste Woche die Temperaturen und somit auch die Gemüter etwas abkühlen.