Quelle: tvo
Mia kommt aus Rumänien und arbeitet im St.Galler Bordell «Extravagant». Wobei: Arbeiten kann sie derzeit kaum noch. «Es ist momentan sehr schwierig. Wir dürfen nur am Tag arbeiten, die Gäste wollen sich nicht an die Massnahmen halten und sich nicht registrieren», sagt sie.
Das bestätigt auch der Betreiber des «Extravagant», Alfonso Coretti: «Durch die Massnahmen ist es schwierig. Wir haben kaum Kunden. Im Vergleich zu letztem Januar machen wir rund 96 Prozent weniger Umsatz.»
Immerhin kann er noch zwei bis drei Sexarbeiterinnen beschäftigen, normalerweise arbeiten im «Extravagant» bis zu 20 Frauen. «Der Laden ist leer, die Kasse ist leer», sagt Coretti.
Die Lage für die Sexarbeiterinnen spitzt sich zu. Margot Vogelsanger von der Kantonalen Beratungsstelle für Sexarbeitende sagt: «Sie sind häufig im Vergleich zu anderen Berufstätigen versicherungstechnisch viel schlechter abgedeckt. Und es gibt auch Freier, die ihre Not ausnutzen wollen und Forderungen haben.»
Was für Forderungen das sind, hat vor wenigen Tagen eine selbständige Sexarbeiterin im «St.Galler Tagblatt» erzählt: «Die Männer verlangen Sex ohne Kondom und viel, viel krassere Sachen – es ist unglaublich. Bis zu 500 Euro werden mir für diese Sachen geboten.»
Ohne Geld kommen die Existenzängste und man frage sich: «Kein Geld oder Corona? Was ist der grössere Horror?»
(red.)