Ostschweiz
St. Gallen

Fünf tote Hunde nach Blaualgenvergiftung in Schmerikon

Tödliche Spaziergänge

Fünf tote Hunde nach Blaualgenvergiftung in Schmerikon

· Online seit 30.07.2021, 16:39 Uhr
Spaziergänge am See in Schmerikon haben für fünf Hunde mit dem Tod geendet. Beim Aabach und am Obersee wurden nach den tragischen Vorfällen Proben aus den Gewässern entnommen. Danach wurde klar, dass die Tiere an einer Vergiftung durch Blaualgen gestorben sind.
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In der Region Schmerikon sind fünf Hunde mit ähnlichen Symptomen gestorben, wie die Linth-Zeitung in einem Artikel schreibt. Die Vorfälle passierten bereits vor etwa einer Woche. Drei Hunde, darunter ein Welpe, seien nach Besuchen auf der Wiese beim Restaurant «Pier 8716» verendet. Das sagt Corinne Meister vom Verein «Tierfreunde Linth». Tierarzt Kurt Raymann aus Uznach bestätigte ausserdem zwei tote Tiere, die am Aabach unterwegs waren. Er habe diese Hunde noch zu retten versucht.

Entwickeln sich in einem Gewässer die giftigen Blaualgen, verfärbt sich das Wasser in der Regel rot. Das sagt Vera Leib gegenüber der Linth-Zeitung. Leib ist Abteilungsleiterin für Gewässerqualität im Amt für Wasser und Energie (AWE) beim Kanton St.Gallen. Blaualgen würden sich zudem eher bei trockener und warmer Witterung entwickeln. Sie sei deshalb überrascht über die derzeitige Bildung von Blaualgenblüten am Obersee.

Gezittert, gespeichelt, blaue Verfärbungen im Mundbereich

Für den Tierarzt Kurt Raymann sei der Fall von Anfang recht klar gewesen. Die Symptome der von ihm behandelten Hunde hätten eindeutig auf eine Vergiftung durch Blaualgen hingewiesen. Die Tiere hätten nicht mehr stehen können, sie hätten gezittert, gespeichelt und blaue Verfärbungen im Mundbereich gezeigt.

Der Tierarzt hat daraufhin am Samstag Proben aus einer Pfütze am Aabachdelta entnommen: Wie der Laborbefund nun zeigt, enthält das Wasser ein Gift aus Blaualgen.

Keine Gefahr für Menschen

Es sei im Moment angebracht für Hundehalter, das Aabachdelta und das Seeufer bei Schmerikon zu meiden. Es sei trotz erneuten Niederschlägen, die das Gift verdünnen würden, Vorsicht geboten. Die Gemeinde Schmerikon hat am Aabach und beim «Pier 8716» entsprechende Schilder angebracht.

Für Menschen bestehe hingegen keine Gefahr. Die Gemeinde habe Wasserproben für das Bade- und Trinkwasser entnommen, um eine Gefährdung für Menschen auszuschliessen. Zum Zeitpunkt der Probenahme habe man das Wasser der Qualitätsklasse B zuordnen können. Eine gesundheitliche Beeinträchtigung könne ausgeschlossen werden, teilte die Gemeinde am Donnerstag gemäss Linth-Zeitung mit. In einer Pfütze könne sich eher eine hohe Konzentration des Blaualgengiftes ergeben. Tiere, die daraus trinken, seien deshalb eher gefährdet.

veröffentlicht: 30. Juli 2021 16:39
aktualisiert: 30. Juli 2021 16:39
Quelle: chs/St.Galler Tagblatt

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