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Für Neubau: Ostschweizer Kinderspital braucht Spenden in der Höhe von 7 Millionen

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Für Neubau: Kinderspital braucht Spenden in der Höhe von 7 Millionen

03.03.2022, 18:48 Uhr
· Online seit 03.03.2022, 18:34 Uhr
Das Ostschweizer Kinderspital in St.Gallen ist für den Neubau auf private Spenden angewiesen. Das Spital hat für das Projekt kaum Geld zur Verfügung, da Betriebskosten Jahr für Jahr nicht gedeckt werden können. Durch ein Fundraising sollen nun sieben Millionen Franken zusammenkommen.

Quelle: tvo

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Dem Ostschweizer Kinderspital fehlt noch Geld für die neue Ausstattung des Spitalneubaus, der bis 2025 realisiert wird. 35 Millionen Franken kostet die Einrichtung, die von Ultraschall-Geräten über Betten bis hin zu Stühlen und Tischen reicht. Der Kanton St.Gallen greift dem Spital mit einem Kredit von 12.5 Millionen Franken unter die Arme. Sieben Millionen Franken sollen nun aber durch private Spenden zusammenkommen. Das Geld soll durch ein Fundraising gesammelt werden. Eine Aktion dabei ist eine Gala-Night, die Kispi-Night, die am Wochenende stattfindet. Daraus erhofft sich das Spital Spenden von 80'000 bis 100'000 Franken, wie das «St.Galler Tagblatt» schreibt.

Spendenziel soll bis 2025 erreicht werden

«Wir haben bereits die Hälfte des Spendenziels dieser sieben Millionen erreicht», sagt Kispi-CEO Guido Bucher gegenüber FM1Today. Bucher ist optimistisch, dass bis 2025 genügend Spenden beim Kinderspital eingehen werden. «Wir sind positiv überrascht und berührt, wie gross die Anteilnahme und die Sympathien sind.» Beispielsweise habe allein die Stiftung Steinegg aus Herisau eine Million Franken für die Realisierung von speziellen Gartenzimmern gespendet.

Doch wieso ist das Kinderspital auf solch hohe Spendenbeträge angewiesen? «Im stationären und im ambulanten Bereich fehlt aufgrund tariflicher Bedingungen Geld. Ohne die Beiträge unserer Träger wären wir jedes Jahr im Minus», sagt Guido Bucher. Die Kosten der Behandlungen im Kinderspital könnten durch die heutigen Tarifsysteme nicht gedeckt werden (ambulante Behandlungen sind nur zu 70 Prozent gedeckt).

Behandlungen mit Kinder sind zeitaufwendiger

Grund dafür ist, dass bei Kindern die gleichen Tarife, wie bei Erwachsenen gelten. Jedoch sind Untersuchungen bei Kindern zeitaufwendiger als bei Erwachsenen, weil unter anderem auch die Eltern über die Behandlung aufgeklärt werden müssen und die Kinder während der Behandlung vielleicht beruhigt werden müssen. «Wenn wir für eine Behandlung bei einem Kind 45 anstatt den im Tarifsystem vorgesehenen 30 Minuten brauchen, bekommen wir nicht mehr Geld dafür», sagt der CEO.

Die Tarifsysteme seien nicht auf Kinder abgestimmt. Zehn Millionen Franken an Kosten können beim Ostschweizer Kinderspital jährlich deswegen nicht gedeckt werden. Damit steht das Spital aber nicht alleine da. Andere Kinderspitäler würden mit den gleichen Problemen kämpfen, so Bucher. Die Situation könnte durch eine Anpassung des ambulanten Tarifsystems erheblich verbessert werden. Derzeit steht in Diskussion, ob der neu entwickelte Tardoc den veralteten Tarmed ablösen könnte. Ein solcher Wechsel würde den Kinderspitälern bereits viel bringen.

(gbo)

veröffentlicht: 3. März 2022 18:34
aktualisiert: 3. März 2022 18:48
Quelle: FM1Today

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