Nur auf dem Hinterrad ihres Töffs fährt eine Person in Rorschach bei der Coop-Tankstelle vorbei die Seestrasse entlang. Eine Gruppe sieht zu und bejubelt das laute Manöver, während der Töff Richtung Goldach davonrauscht. Am Ende des Videos sieht man ein weiteres Motorrad, welches an die Tankstelle fährt, als hätte der Fahrer gerade eine Runde gedreht.
So ein Video ist derzeit in der Facebook-Gruppe «du bisch vo Rorschach» zu sehen. Insbesondere der verursachte Lärm wird heftig kritisiert, auch unter der Gürtellinie. Andere beschwichtigen, man solle den Leuten doch ihren Spass lassen.
Einfacher Gesetzesverstoss
Dieser Spass hat jedoch gesetzliche Grenzen. Auf dem Hinterrad zu fahren, ein «Männli» zu machen, ist im Strassenverkehr nicht erlaubt. «Es handelt sich um Nichtbeherrschen des Fahrzeugs, eine einfache Verkehrsregelverletzung», sagt Hanspeter Krüsi, Leiter Kommunikation der St.Galler Kantonspolizei.
Die Busse dafür kann mehrere hundert Franken betragen. Hinzu kommt eine mögliche Ruhestörung – denn ein Anwohner hatte die Polizei gerufen.
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«Kein Rorschacher Problem»
In Sachen Motorenlärm hat die Rorschacher Bevölkerung wenig Geduld. Bei Autofahrern mit leistungsstarken Fahrzeugen ist die Hafenstadt nach wie vor beliebt – was oft Meldungen bei der Polizei nach sich zieht. Und auch hier ging es nicht lange. «Die Motorräder können höchstens drei-, viermal hin- und hergefahren sein», sagt Stadtschreiber Richard Falk.
Laut Abklärungen der Stadt sei die Polizei schnell ausgerückt, habe jedoch niemanden mehr angetroffen. Solche Stunts kämen normalerweise nicht vor. «Das ist kein Rorschacher Problem und ein völliger Einzelfall», sagt Falk. Die Verantwortlichen seien in dieser Nacht in der ganzen Region unterwegs gewesen.
Laute Motorräder sind entlang des Bodensees zwar immer wieder zu hören, schliesslich gibt es wie überall diverse Ableger von Motorradclubs. In der Nacht auf dem Hinterrad herumfahren, gehört aber eher weniger zu deren Beschäftigungen.