«Es ist toll, hat die Gemeinde etwas gemacht, nachdem es lange nicht danach ausgesehen hat.» Richi Faust, VCS-Vorstandsmitglied der Regionalgruppe Rorschach, ist zufrieden. Die Kreuzung beim «Künzlerpass» in Goldach ist wieder sicherer. Der Strassenabschnitt galt lange als einer der gefährlichsten Schulwege der Schweiz und hat es auch in einer Umfrage des Beobachters vergangenes Jahr auf einen unrühmlichen Podestplatz geschafft.
Streit um Strasse entbrannt
Das Problem: Die Strasse ist steil und unübersichtlich. Kinder sehen Autos erst spät. Die signalisierten Fussgängerwege waren laut Auffassung des VCS und besorgter Eltern zu nahe an der Strasse. Nachdem im Mai 2022 ein Kind verunfallt war, haben die VCS-Gruppe und Eltern Unterschriften gesammelt, um den Gemeinderat zum Handeln zu bewegen.
Dies zog einen Streit nach sich. Die Gemeinde schrieb in ihrem Mitteilungsblatt, man verstehe wohl den Wunsch nach Sicherheit, sehe aber keinen unmittelbaren Handlungsbedarf. Auch die Polizei sah damals keine weiteren Möglichkeiten. Gemeindepräsident Dominik Gemperli vermutete in einem Interview mit dem St.Galler Tagblatt gar politisches Kalkül hinter der Unterschriftensammlung, die auch von Kantonsrats-Mitgliedern unterstützt wurde. Die Gemeinde wolle die Situation aber dennoch weiter prüfen, sagte er. Dies wiederum war den Eltern und dem VCS zu wenig, die auf sofortige Verbesserungen pochten. 2015 hatte die Gemeinde mit Markierungen auf dem Boden etwa versucht, die Sicherheit zu erhöhen. Dies sei jedoch ungenügend, so die Kritik.
«Lösung weiter unten an der Strasse gefunden»
Nun hat die Gemeinde dennoch Massnahmen beschlossen und bereits umgesetzt. «Wir haben gesehen, dass am Künzlerpass selbst tatsächlich wenig Spielraum besteht. Wir haben dann versucht, weiter unten eine Situation zu schaffen, dass die Kinder gar nicht mehr den gefährlichen Abschnitt benützen müssen», sagt Dominik Gemperli. Konkret heisst das: Im Februar sind an der Kreuzung Klosterstrasse-Florastrasse sogenannte «Trottoirnasen» entstanden.
Zudem stehen nun Poller mit «Freiwillig 30»-Schildern bei der Kreuzung. Mit zusätzlichen Signalisationen werden die Kinder besser über die Strasse geleitet, so dass sie den gefährlichen Abschnitt umgehen können.
Lösung zufriedenstellend – Kriegsbeil begraben
Diese Massnahmen seien bereits während des Streits vergangenen Herbst ins Auge gefasst worden. «Der Vorwurf, wir würden nichts unternehmen, hat daher für mich gar nie gestimmt», so Gemperli.
Mit den Massnahmen der Gemeinde hat nun auch Richi Faust das Kriegsbeil begraben. «Wir sind dankbar, dass nun eine gute Lösung gefunden», sagt er. Froh ist auch Gemeindepräsident Gemperli, dass die Lösung auf Zufriedenheit stösst und der Knatsch um den «Künzlerpass» beilgelegt ist.