Quelle: TVO
Heissluftballons gibt es mittlerweile in diversen Formen und Farben. Fische, Eulen, Zebras und sogar Nachbildungen von Gebäuden sind manchmal am Firmament zu sehen. Eines dieser speziellen Modelle ist die St.Galler Stiftskirche in Ballonform. Vor rund 20 Jahren wurde die Kirche im Mini-Format für das St.Galler Kantonsjubiläum genäht und begeisterte die Bevölkerung. Doch heute kreist die Kathedrale – möglicherweise – am Himmel der Dominikanischen Republik.
Seit rund vier Jahren kein Lebenszeichen mehr
Der Heissluftballon hat sich aber nicht etwa selbstständig gemacht und wollte in wärmere Gefilde ausbüxen. Die Auswanderung hat weit nüchternere Gründe. Die Kathedrale wurde jeweils von der mittlweile pensionierten Ballonpilotin Marlies Nägeli gefahren, welcher der Ballon schlussendlich geschenkt wurde. Aus wirtschaftlichen Gründen musste sie ihr Geschenk aber 2015 verkaufen. Der einzige Interessent weit und breit: ein Ballonpilot aus der Dominikanischen Republik. Ob die Kathedrale dort aber auch effektiv zum Einsatz kommt, ist nicht bekannt. Schon seit rund vier Jahren hat Nägeli kein Update zum fliegenden Gotteshaus mehr bekommen.
«Folglich weiss derzeit hierzulande niemand, ob der Ballon mit dem Herzstück des Unesco-Weltkulturerbes überhaupt noch existiert, ob er sich in einer längeren Reparatur befindet oder nie mehr abheben wird», heisst es in einem Text des Katholischen Konfessionsteils des Kantons St.Gallen.
«Wäre schon super lässig, wenn der Ballon wieder in St.Gallen wäre»
«2015 hatte die katholische Kirche keine Kenntniss darüber, dass der Ballon verkauft wird», sagt Roger Fuchs, Kommunikationsverantwortlicher beim Katholischen Konfessionsteils des Kantons St.Gallen, gegenüber FM1Today. «Wir starten nun auch keine Suchaktion. Bis vor kurzem wussten wir gar nicht, dass der Ballon verschwunden ist.»
Trotzdem würde sich Fuchs wünschen, den Ballon wieder über St.Gallen schweben zu sehen: «Ich habe den Ballon selbst noch in Erinnerung. Er war ein einmaliges Flugobjekt und hat das Wahrzeichen St.Gallens repräsentiert. Auf der ganzen Welt gab es Schlagzeilen dazu. Die Kathedrale ist ein Werbeträger des Stiftsbezirks und der ganzen Stadt St.Gallen. Es wäre also schon super lässig, wenn der Ballon wieder über St.Gallen fahren würde – sofern er aktuell überhaupt noch intakt ist.»
(red.)