Der Stadt Rorschach steht das Wasser nach wie vor bis zum Hals. Zwar hat der Pegel des Bodensees leicht abgenommen, doch der Regen will sich nicht richtig verabschieden und es kommt auch noch einiges an Schmelzwasser nach.
Die Gefahrenstufe am Ober- und Untersee beträgt 4 von 5. Nach wie vor Ausnahmezustand: Die Natur ist am Drücker. In Steinach sammelt sich etwa eine Schwanen-Armee und ein Wels erobert den Hafen.
Momentan besteht zwar keine akute Alarmbereitschaft, doch ein paar Tage Regen könnten das schnell wieder ändern.
Man denkt dabei nicht nur an Keller, sondern auch an anstehende Veranstaltungen wie die Strandfestwochen. Diese sollen ab Anfang August direkt am Ufer stattfinden. Werden daraus dieses Jahr die Unterwasserfestwochen?
«Strandfestwochen finden statt»
Organisator Dario Aemisegger gibt direkt Entwarnung: «Die Strandfestwochen würden sogar bei einem Jahrhunderthochwasser wie 1999 stattfinden. Und bis dahin fehlt ja doch noch einiges.» Grund dafür ist die Distanz zum Wasser. In Rorschach sind vor allem die Stellen bei der Badhütte und am Chabisplatz heikel – also beim Hafenbahnhof.
«1999 stand auch die Hauptstrasse unter Wasser, unser Standort neben dem heutigen Würth-Gebäude blieb aber trocken. Vor dem Wasser brauchen wir uns also nicht zu fürchten. Zumindest nicht von unten», sagt Aemisegger.
Denn der dauernde Regen ist natürlich auch ohne die Hochwasserkomponente ein Ärgernis für Veranstalter.
«Müssen uns das überlegen»
Ganz so hohe Anforderungen wie für das St.Galler Kinderfest gibt es bei den Strandfestwochen nicht, doch bei schlechtem Wetter fällt das Programm normalerweise aus. Über die Durchführung wird jeweils auf der Webseite informiert.
Sollte der Regen jedoch so präsent bleiben wie im bisherigen Sommer, so wird vielleicht umdisponiert. «Wir müssen uns das überlegen. Eine Variante wäre es, mehr Bereiche abzudecken. Wir sind ein Schönwetter-Festival, aber das wäre besser als nichts», sagt Aemisegger.
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Ganz verregnet werden dürften die Strandfestwochen nicht, schliesslich dauern sie fast den ganzen August. Wäre auch schade: Dieses Jahr sind neben dem wie üblich üppigen Programm noch mehr Foodstände (etwa mit Momos) und eine riesige Tavolata geplant.
Und auch der 47-jährige Aemisegger bleibt zuversichtlich: «Schon so mancher Sommer hat erst Mitte Juli angezogen und wurde dann noch richtig gut». In diesem Fall wäre das viele Wasser im Bodensee ein Bonus, denn mit einem schönen Sonnenuntergang wirkt das Hochwasser spektakulär.
(thc)