«Tilburg liebt Olma». Mit Schild und Geschenken bepackt kommen die sieben Niederländer direkt vom Flughafen an die Olma, pünktlich zum Säulirennen. «Es ist so schön, wieder hier zu sein», sagen sie. Ihr Weg führt sie zielsicher an den Bierstand.
«Ein Sauenrennen, wo man wetten kann: Das kann nur ein spassiges Fest sein»
Vor zwei Jahren waren die Holländer Charles, Tom, Coen, Daan, Sjoerd, Niels und Marijn bereits einmal an der Olma und haben sich in die Messe verliebt. Entdeckt haben sie die Olma dank Nancy Holten, als diese mit ihrem Säulirennen-Verbot für Schlagzeilen sorgte. «Wir haben die Nachricht auf einer holländischen Seite gesehen. Ein Schweinerennen, wo man auf eine Sau wetten kann, das müssen wir sehen, haben wir uns gedacht», sagt Charles. «Wo ein Säulirennen ist, da kann ein Volksfest nicht weit sein.»
Wetteinsatz: 1700 Franken
Also machten sich die Studienfreunde aus der holländischen Stadt Tilburg auf den Weg nach St.Gallen. Im Gepäck hatten sie ihren Wetteinsatz. «Wir haben beim letzten Mal 1700 Franken auf Schützi gesetzt.» Leider wurde Schützi damals nur Zweite.
«Nach dem Rennen haben wir aber Christian Manser kennengelernt.» Der hat die Gäste aus dem Norden dann so richtig in die Olma eingeführt. «Plötzlich stand einer neben mir und fragte, ob Schützi gewonnen habe. Als er mir die Summe auf dem Wettzettel zeigte, habe ich ihn und seine Freunde mitgenommen in den Stall und am Schluss hatten wir ein wahnsinnig schönes Fest zusammen», sagt Christian Manser.
Auch dieses Jahr haben die Holländer wieder für eines der Schweine gespart. «Wir wollen 2100 Franken auf unser Glücksschwein setzen», sagt Charles. Dies dürfte sich aber schwierig gestalten, mittlerweile gibt es für die Höhe der Wetteinsätze eine Begrenzung, diese liegt bei 20 Franken.
Geschenke für die Apfelkönigin
Nebst dem Wetteinsatz und einem Schild haben die Jungs auch Geschenke mit dabei, eines für Christian Manser und eines für die Apfelkönigin, welche sie letztes Mal kennengelernt haben. «Es sind Spezialitäten aus unserer Heimat.» Als Dankeschön ernennt Christian Manser Charles zum Götti eines Kalbs, welches an der Olma getauft wurde.
«Wir kommen sicherlich wieder»
Die sieben Holländer spazieren durch die Olma, als würden sie aus der Ostschweiz stammen, so wohl fühlen sie sich hier.
«Die Atmosphäre ist toll, alle sind entspannt und hier, um eine gute Zeit zu haben. Am liebsten würden wir jedes Jahr kommen», sagt Charles. Auch in den Niederlanden sei die Landwirtschaft wichtig. «Hier sieht man, wie viele Menschen dafür Leidenschaft haben.»
Christian Manser kann den Enthusiasmus für die Olma verstehen. «Das zeigt, dass den Leuten die Olma gefällt, auch wenn man nicht jedes Wort versteht», sagt er. Am Samstag sind die Niederländer noch an der Olma, bevor sie am Sonntag wieder nach Hause fliegen.