Paket-Pöstler zu sein, dürfte dieser Tage zu den anstrengendsten Jobs gehören. Der Onlinehandel ist stark im Aufschwung. Befeuert durch Corona und Konsumbeschleunigern à la Black Friday, Singles Day, Cyber Week und dergleichen, landen Haufenweise Kartonschachteln in den Briefkästen und vor unser aller Häuser.
Doch einige Pakete schaffen nicht den ganzen Weg. Sie gehen verloren oder werden gestohlen. Dies passiert freilich nicht nur in den Paket-intensiven Phasen Ende des Jahres – es wird ja auch das ganze Jahr über fleissig bestellt – sondern immer.
In der Facebook-Gruppe «du bisch vom Toggeburg, wenn» warnte jüngst sogar eine Userin, man solle Pakete nur noch gegen Unterschrift entgegennehmen, da ein auf Pakete spezialisierter Dieb die Runde mache.
Kein neues Phänomen
«Wir kennen das natürlich. Es kommt auch unter dem Jahr vor, dass Pakete geklaut werden», sagt Florian Schneider, Mediensprecher der Kantonspolizei St.Gallen. In solchen Fällen gebe es zwei Dinge, die betroffene Personen unternehmen können. «Zum einen mit der Post Kontakt aufnehmen, die Päckli sind im Normalfall versichert.» Zum anderen solle man bei der Polizei Anzeige erstatten.
Dass am Ende wirklich die Post für ein abhanden gekommenes Paket aufkommen muss, dürfte jedoch der Ausnahmefall sein. «Ein Paketbote stellt Pakete grundsätzlich im Ablagefach oder in einer Paketbox zu. Erst wenn das nicht möglich ist, klingelt er an der Tür. Wenn ein Paket im Ablagefach des Briefkastens liegt, gilt es als zugestellt. Ab diesem Zeitpunkt geht die Haftung von der Post auf den Kunden über», heisst es von der Post auf Anfrage von FM1Today.
Es gibt sicherere Alternativen
Die Post kann derzeit auch keine Häufung von Paketdiebstählen feststellen. «Die Zahlen der letzten Jahre zeigen, dass die Verlustquote von Paketsendungen im tiefen Promillebereich liegt und stabil ist.»
Laut der Polizei sind vor allem einfach draussen abgestellte Pakete leichte Beute für Paketdiebe. Gelegenheit macht Diebe – und wenn der Kunde die Anweisung an den Pöstler hinterlässt, das Paket einfach vor die Tür zu stellen, gilt die Zustellung auch als erfüllt und die Haftung der Post erlischt.
Die Post nennt deshalb Alternativen zum einfachen Abstellen vor der Tür. Zum Beispiel der Service «Pickpost»:
- Mit PickPost können sich Kundinnen und Kunden ihre Pakete und eingeschriebene Briefe kostenlos an alternative Abholorte liefern lassen. Viele dieser PickPost-Stellen haben längere Öffnungszeiten als die Postfilialen. Das Paket kann somit oftmals auch am Abend oder am Wochenende abgeholt werden. Die Registrierung erfolgt über das Kundencenter auf der Webseite der Post.
- Eine weitere Möglichkeit bietet My Post 24. An den My Post 24-Automaten können Pakete flexibel, meistens rund um die Uhr und an sieben Tagen die Woche, abgeholt (und aufgegeben) werden. Für die Nutzung von My Post 24 braucht es lediglich eine kostenlose Registrierung über das Kundencenter auf der Webseite der Post.
- Mit der Zustellermächtigung können Empfängerinnen und Empfänger die Post beauftragen, Pakete, die nicht ins Ablagefach passen, an einem anderen Ort zu deponieren, beispielsweise in einer Garage oder einer Werkstatt. Die Zustellung in solche Räume geht nur, wenn diese nicht verschlossen sind. Die Pakete werden auch mit diesem Service im Ablagefach deponiert, wenn sie darin Platz haben.
- Mit dem Onlinedienst «Meine Sendungen» haben Kunden die Möglichkeit, selber zu bestimmen, wann, wo und wie sie ihre Pakete empfangen. Sie können einen Wunschtag und/oder ein Zeitfenster, die Deponierung an einem bestimmten Ort, die Zustellung an einen Nachbarn oder die Zustellung auf der Etage bestellen.
(thc)