Quelle: FM1Today / Sven Lenzi / Jessica Kappeler
Viele Kinder träumen davon, irgendwann die Polizeiuniform zu tragen. Doch der Beruf der Polizistin oder des Polizisten ist kein einfacher. Tagtäglich müssen sie im Einsatz an ihre Grenzen gehen, körperlich wie auch mental.
Dass nicht jede und jeder für diese herausfordernde Tätigkeit gemacht ist, dürfte selbstverständlich sein. Aus diesem Grund gibt es auch hohe Anforderungen an die Bewerberinnen und Bewerber. Diese werden in einem Eignungstest abgeklärt. Der Test besteht bei den Ostschweizer Polizeikorps und der Landespolizei Liechtenstein aus zwei Teilen.
Sportlich und schlau
Zum einen müssen die Anwärterinnen und Anwärter einen Intelligenztest absolvieren. Bei diesem werden die verbalen Fähigkeiten, die nummerische Intelligenz, das schlussfolgernde Denken und die Merkfähigkeit geprüft. Pro Teilbereich muss eine gewisse Punktzahl erreicht werden, um diesen zu bestehen.
Zudem gibt es auch einen Sporttest. Dieser besteht aus einem zwölfminütigen Hindernisparcours – und der hat es in sich! Reporterin Svenja Graf war nach dem Selbstversuch nämlich richtig ausgepumpt. «Ich kann gerade nicht reden», lautete ihre trockene Antwort. Anders als beim Intelligenztest wird beim Sporttest zwischen den Geschlechtern unterschieden. Männer brauchen eine höhere Punktzahl, um den Test zu bestehen als Frauen. Wie sich Svenja im Parcours geschlagen hat und welche Hindernisse es zu bezwingen gilt, siehst du oben im Video.
Über ein Drittel fällt durch
Der Eignungstest ist nicht Olympia, dabei zu sein, ist nicht alles. Die angehenden Polizistinnen und Polizisten müssen diesen Test bestehen. Und die Durchfallquote der Anwärterinnen und Anwärter ist nicht gering. Wie die Stadtpolizei St.Gallen mitteilt, besteht im Schnitt jede dritte Person nicht. In den vergangenen Jahren habe sich die Durchfallquote zwischen 35 und 42 Prozent belaufen.
Es braucht Nachwuchs
Der Nachwuchs ist für die Stadtpolizei St.Gallen enorm wichtig. Denn im vergangenen Jahr hatte die Stadtpolizei mit deutlich mehr Abgängen als in anderen Jahren zu kämpfen, wie Polizeisprecher Dionys Widmer auf Anfrage erklärt. Diese Abgänge wolle man mit neuen Polizeischülerinnen und Polizeischülern auffangen. Dies ist aber nicht einfach, denn die Ausbildung dauert zwei Jahre. Dadurch könne man nicht aktiv, sondern nur reaktiv reagieren.
Den Betrieb könne man bis jetzt aber wie gewohnt aufrechterhalten, auch wenn es für die Mitarbeitenden eine intensive Zeit darstelle. Dennoch wolle die Stadtpolizei den aktuell leichten Unterbestand wieder ausgleichen können, sei dies mit mehr Polizeischülerinnen und Polizeischülern oder mit bereits ausgebildeten Polizistinnen und Polizisten, welche eine neue Herausforderung in der Stadt St.Gallen suchen.
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