Die Ankündigung der Zertifikatspflicht am 8. September hat in den Kantonen ihre Wirkung gezeigt. Apotheken berichten bereits über einen Ansturm von Testwilligen. Und auch geimpft wird seither wieder mehr. «Wir stellen erneut eine Zunahme der Impfbereitschaft fest», schreibt der Kanton Graubünden auf Anfrage von FM1Today.
Graubünden: Zusätzliches Impfzentrum in Betrieb genommen
Die Impfkapazität soll in Graubünden laufend erhöht werden. So wurde beispielsweise vor zwei Wochen in Landquart ein zusätzliches Walk-in-Impfzentrum in Betrieb genommen. «Bei den Walk-in-Impfzentren ist es schwer abzuschätzen, wie viele Menschen kommen. Dementsprechend variieren dort auch die Wartezeiten», schreibt der Kanton. Wer mit Sicherheit einen Impftermin erhalten will, solle sich über die Webseite des Kantons für einen Termin anmelden. Wie lange die Wartezeiten sind, sei aber vom Standort abhängig.
In Graubünden haben sich seit der Bekanntgabe der Ausweitung der Zertifikatspflicht letzten Mittwoch bis am Sonntag 3679 Personen zum ersten Mal impfen lassen. Im Vergleich zur selben Zeit in der Vorwoche ist dies ein deutlicher Anstieg der Impfungen. Vom 1. bis am 5. September haben sich 3068 Personen impfen lassen, also rund 600 weniger.
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St.Gallen: Noch keine klare Tendenz erkennbar
Auch der Kanton St.Gallen verzeichnet seit dem Bundesratsentscheid eine erhöhte Impfnachfrage. Um eine klare Tendenz zu erkennen, sei es aber noch zu früh. Zwischen dem 8. und dem 12. September haben im Kanton St.Gallen 4076 Personen eine Erstimpfung erhalten, 1570 Personen eine Zweitimpfung. Im Vergleich wurden im selben Zeitraum in der Vorwoche etwas weniger Impfdosen verabreicht (3879 Erstimpfungen, 1208 Zweitimpfungen).
Die Impfkapazität soll auch in St.Gallen je nach Nachfrage erhöht werden können: «Die Impfinfrastruktur des Kantons St.Gallen ist so ausgelegt, dass sie flexibel und rasch auf schwankende Nachfrage reagieren kann. Die Nachfrage nach Impfungen kann problemlos gedeckt werden.»
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Thurgau: Erhöhung der Impfkapazität
Im Kanton Thurgau war bereits vor zwei Wochen eine grössere Nachfrage nach Impfterminen spürbar. Dies gilt für die Anmeldungen für fixe Termine sowie für die täglichen Walk-in-Impfungen. «Auch der Impfbus, der durch die Gemeinden tourt, zieht mehr Impfwillige an als erwartet», teilt der Kanton Thurgau auf Anfrage mit. Von letzten Mittwoch bis Sonntag haben im Thurgau 3210 Personen eine Erstimpfung erhalten. Im Vergleich zur selben Zeit in der Vorwoche macht dies ein Plus von rund 1000 Personen aus.
Das Thurgauer Amt für Gesundheit hat aufgrund der Nachfrage die Impfkapazität bereits erhöht. Im Impfzentrum Weinfelden sind statt sechs neu sieben, teils acht Impfspuren für Fixtermine geöffnet. Zudem wurden die Öffnungszeiten abends um eine Stunde verlängert und somit auf 14 bis 21 Uhr ausgedehnt.
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Appenzell Innerrhoden: «Leute rennen uns die Bude ein»
Auch in Appenzell Innerrhoden ist die Nachfrage nach Tests und Impfungen seit letzten Mittwoch sprunghaft angestiegen. «Die Leute rennen uns fast die Bude ein», sagt Markus Schmidli, stellvertretender Kantonsarzt. Der Bedarf habe sich seither verdoppelt. «Vor der Ankündigung des Bundesrats haben wir rund 150 Erstimpfungen pro Woche verabreicht. Jetzt sind wir bei 300.»
Das Angebot an Walk-in-Impfungen wurde nun auf den Samstag ausgeweitet. Ausserdem wurden wieder Hausärzte ins Boot geholt. Diese haben in Innerrhoden bis im Juni geimpft, konnten wegen der sinkenden Nachfrage danach aber wieder damit aufhören. «Auf die Schnelle konnten allerdings nur zwei der sieben impfenden Praxen ihre Arbeit wieder aufnehmen», sagt Schmidli. Bei den Walk-in-Impfungen sehe man alle Altersklassen, tendenziell seien es aber eher jüngere Personen, die sich nun impfen lassen.
Schmidli hofft, dass der Impf-Peak in zwei bis drei Wochen erreicht ist. Noch gibt es in Innerrhoden aber viel Potenzial. Bisher sind nur rund 49 Prozent der Innerrhoder Bevölkerung geimpft. Schweizweit liegt der Schnitt der vollständig Geimpften bei 53 Prozent.
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Appenzell Ausserrhoden: «Wir haben das Ziel noch nicht erreicht»
Die Impfbereitschaft hat auch im Kanton Appenzell Ausserrhoden markant zugenommen, wie der Kanton bekanntgibt. Die Impfmöglichkeiten wurden deshalb erweitert. Der Regierungsrat freut sich über die wachsende Impfbereitschaft. Aber: «Wir haben das Ziel noch nicht erreicht. Gut, gehen wieder mehr Leute impfen», sagt Landammann Dölf Biasotto.
Für die kommenden zwei Wochen stehen nun über 1000 neue Termine für Erstimpfungen zur Verfügung. Um der grossen Nachfrage gerecht zu werden, wurden ausserdem zusätzliche Walk-in-Impftage in den Impfzentren geschaffen. Bis Ende Monat gibt es 14 weitere Möglichkeiten für Spontanimpfungen. Nebst den kantonalen Impfzentren in Herisau und Heiden gibt es in Ausserrhoden ein mobiles Impfteam. Dieses kommt in den kommenden zwei Wochen in zwölf weiteren Gemeinden zum Einsatz, beispielsweise in Teufen, Wald oder Bühler.
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