Ostschweiz
St. Gallen

Kängurus in der Schweiz: In Bernhardzell leben Wallabys

Berhardzell

Verwunderung und Jö-Effekt – ein Besuch auf dem Känguruhof

· Online seit 30.07.2021, 15:02 Uhr
Von Baby-Kängurus bis zu einem rätselhaften Albino-Gen – das gibt es auf dem Känguruhof in Bernhardzell. Wir haben vorbeigeschaut.

Quelle: FM1Today

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«Ist das ein Känguru?», ein verdutzter Fussgänger schaut mich an und traut für kurze Zeit seinen Augen nicht. Er bleibt stehen, schaut nochmals genauer hin und schiesst schliesslich mit dem Handy ein paar Fotos. Später erzähle ich Tamara Krapf, Betriebsleiterin des Känguruhofs, von meiner Begegnung: «Das kommt öfters vor. Wer uns nicht kennt, ist oftmals sehr verwundert.»

«Kängurus berühren die Menschen im Herzen»

Die Tiere hätten eine besondere Magie: «Sie lösen einen Jö-Effekt aus und berühren jeden Menschen im Herzen.» Die spezielle Rasse des Kängurus heisst Wallaby und ist seit 2017 in Berhardzell zu Hause: «Wir haben ein Inserat gesehen von jemandem, der die Tiere verkaufen wollte, da haben wir zugeschlagen.» Seither ist die Familie weitergewachsen, jedes Jahr kommen einige Jungtiere dazu.

Das Rätsel um das Albino-Gen

Speziell auf dem Hof: Es gibt gleich drei Albino-Wallabys, also komplett weisse Tiere mit roten Augen (siehe Video). «Bisher können wir uns das nicht erklären. Laut Experten ist dieses Gen nicht vererbbar», sagt Krapf. Mit oder ohne Albino-Gen, Wallabys sind sehr selten. Sie stammen wie alle Kängurus aus Australien, fühlen sich aber in der Schweiz sehr wohl: «Das Klima hier passt perfekt zu Wallabys, denn es ist sehr ähnlich wie in ihrem natürlichen Umfeld.»

Warum Kängurus?

Natürlich, die Tiere sind niedlich, aber aus landwirtschaftlicher Sicht bieten sie keinen Mehrwert. Sie legen keine Eier, sie werden (in diesem Fall) auch nicht geschlachtet. Weshalb also Kängurus? «Die Kängurus wirken bei uns als Magnet. Wir wollen einen offenen Hof und unsere Tiere mit Menschen teilen, da leisten die Wallabys wichtige Arbeit», erklärt die Bernhardzellerin. Sie hätten oft Führungen auf dem Hof, unter anderem mit Schulklassen, diese würden meist nur wegen der Kängurus kommen: «Wenn sie aber hier sind, können wir auch über einen Regenwurm sprechen. So vermitteln wir über das Känguru ein Bild der gesamten Natur.»

Die Tiere sollen also Aufmerksamkeit generieren und wie der verdutzte Fussgänger beweist, scheint die Taktik zu funktionieren. Denn ja, es sind Kängurus.

veröffentlicht: 30. Juli 2021 15:02
aktualisiert: 30. Juli 2021 15:02
Quelle: FM1Today

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