Der Kanton St. Gallen sei in seiner heutigen Form am 19. März 1803 gegründet worden. An diesem Tag habe Napoleon Bonaparte mit der Mediationsakte die Gründung des Kantons verfügt, schrieb CVP-Kantonsrat Sandro Hess in seinem Vorstoss.
Eine spezielle Entstehung
Der Kanton St. Gallen habe aus diesem Grund eine kulturell sehr spezielle Entstehung und Zusammensetzung. Eine solche Einheit verdiene Pflege in Form eines speziellen Gedenk- oder Feiertags. Selbst mit einem zusätzlichen kantonalen Feiertag - am 19. März - sei der Kanton im schweizweiten Vergleich noch unterdurchschnittlich dotiert.
In ihrer ablehnenden Antwort führte die St. Galler Regierung aus, die Kantone könnten neben dem Bundesfeiertag höchstens acht weitere Feiertagen im Jahr den Sonntagen gleichstellen. Dieses Kontingent sei bereits ausgeschöpft: Neujahr, Karfreitag, Ostermontag, Auffahrt, Pfingstmontag, Allerheiligen, Weihnachtstag und Stefanstag.
Anderen Feiertag streichen
Es gebe nur die Möglichkeit, den 19. März als öffentlichen Ruhetag zu bezeichnen und die Ladenöffnung an dem Tag zu verbieten, sowie dem Staatspersonal freizugeben. Für die Beschäftigten in der Privatwirtschaft gebe es aber nur dann einen arbeitsfreien Feiertag, wenn der 19. März an die Stelle eines der bestehenden Feiertage trete. Für die Regierung sei jedoch nicht erkennbar, «welcher Feiertag gestrichen werden könnte».
Der 19. März sei der falsche Tag, sagte SP-Kantonsrat Max Lemmenmeier im Rat. Das Datum beruhe «auf einem falschen Wikipedia-Eintrag». Ohnehin sei die Gründung des Kantons St. Gallen «ein reaktionäres Projekt» gewesen, sagte der frühere Geschichtslehrer an der Kantonsschule in St. Gallen.
Nach weiteren Voten wurde abgestimmt. Der Antrag für einen zusätzlichen Feiertag wurde klar mit 95 gegen 7 Stimmen bei zwei Enthaltungen abgelehnt.