Quelle: TVO
Man steht mitten im Gedränge und spürt plötzlich einen Stich im Oberschenkel oder im Arm: Das sogenannte «Needle Spiking» ist – glaubt man verschiedenen Stimmen in den Medien – auch in der Schweiz angekommen. An der Street Parade in Zürich am vergangenen Wochenende gab es mehrere solche Vorfälle. Beim «Needle Spiking», dessen erste Auswüchse in Grossbritannien und in Irland aufgetaucht sind, stechen die Täter ihren Opfern mit einer Spritze in die Haut. Manchmal injizieren sie dabei offenbar sogar Substanzen.
«Acht Fälle in Relation setzen»
Das Phänomen ist vielen Jugendlichen und jungen Erwachsenen bereits bekannt, wie eine Strassenumfrage in St.Gallen zeigt. «Ich finde es angsteinflössend, weil man noch nicht so viel darüber weiss», sagt Isabelle Dörig aus Wil. Sie lässt sich aber davon nicht beeindrucken und würde trotzdem ausgehen. «Grosse Angst habe ich nicht, aber ich passe sicher besser auf», sagt Lena Helbling aus St.Gallen. «Man hat es immer ein bisschen im Hinterkopf», gibt Nancy Albahloul aus Flawil zu Bedenken. Yves Eberle aus St.Gallen findet die acht Fälle, die es in der Schweiz schon gegeben haben soll, schlimm, aber: «Bei so vielen Menschen, die an der Street Parade waren, muss man das auch in Relation setzen. Darum ist die Angst bei mir auch noch nicht sehr gross.»
«Man muss das nicht hochstilisieren»
Auch in der Stadt St.Gallen steht ein Grossanlass an: Am Wochenende feiern in den Gassen 100'000-120'000 Menschen zusammen am St.Galler Fest. Die Organisatoren nehmen die Gefahr des «Needle Spiking» durchaus ernst, sehen die Situation aber auch gelassen, sagt Bruno Bischof, Vizepräsident des Festes: «Natürlich haben wir das auch im Auge und wir werden da auch hinschauen. Aber man muss das jetzt nicht hochstilisieren, schliesslich hatte die Street Parade 900'000 Besucher.» Man sei aber im Austausch mit den Behörden und man habe Security-Personal in den Gassen, welches dem Phänomen ein besonderes Augenmerk schenken.
Polizei ist vorgewarnt
Eine gute Zusammenarbeit mit der Polizei ist dabei das A und O. Polizistinnen und Polizisten kennen das Problem und würden darum ganz besonders aufpassen, versichert Dionys Widmer, Mediensprecher der Stadtpolizei St.Gallen: «In dieser Stadt ist es bis gemäss unseren Kenntnissen noch nie zu so einem Vorfall gekommen. Von daher darf man sicherlich ohne Bedenken in die Stadt St.Gallen kommen.» Umsicht sei schliesslich auch bei Taschendiebstahl oder anderen Vorfällen immer der beste Berater. «Wenn man von irgend etwas betroffen ist, dann kann man sich jederzeit an die Polizei wenden.»
(red.)