Quelle: TVO
Sie rasen mit 200 Kilometern pro Stunde dem Boden entgegen, haben etwa eine Minute Zeit und drei bis vier Formationen im Kopf. Die Fallschirmspringerinnen und Fallschirmspringer machen hoch über dem Flugplatz Altenrhein Akrobatik in der Luft.
Sieht einfach aus, ist aber harte Arbeit
Die Formationen haben es wirklich in sich, sagt Fallschirmspringer René Huser aus Bronschhofen: «Das ist nicht so einfach. Man muss sich die Figur merken und in welchen Sektor man fliegen muss. Dann muss man sich die Farben der Kombis merken, dass man weiss, welche Kollegen sich vor einem befinden.» Man dürfe nicht direkt auf seinen Partner losfliegen und ihn packen, sondern abwarten, bis alles schön zusammenpasst und sich die Formation von innen nach aussen aufbaut. Hierfür gibt es am Boden erst ein paar Trockendurchgänge.
«Einfach ein Glücksgefühl»
Das Flugzeug bringt die Springer dann auf über 4000 Meter Höhe. Dort gilt es, sich noch einmal zu konzentrieren und ruhig zu werden. Und dann werfen sich die Springer aus der Luke. «Man hat noch immer viel Adrenalin und versucht, um diese Punkte zu fliegen, die wir am Boden besprochen haben», sagt Huser. «Es ist einfach ein Glücksgefühl, wenn man so in der Luft fliegt. Bei ungefähr 1000 Meter über dem Boden wird der Fallschirm geöffnet. Da ist wieder besondere Konzentration gefordert, weil viele Schirme gleichzeitig am Himmel sind. Am Boden strahlen die Springer immer über beide Backen, sagt Springerin Mafalda Fent: «Dann kommen die Glückshormone, das ist natürlich schön.»
«Ein Geschenk, hier springen zu dürfen»
Bei dem Treffen am Bodensee geht es darum, Grossformationen auszuprobieren und Freude am freien Fall zu haben. Die Freude ist auch dem Organisator ins Gesicht geschrieben. «Diese Landschaft ist etwas Besonderes, es ist ein Geschenk, dass wir hier springen dürfen», sagt Markus Kordesch vom Union Para Club Silvretta aus Österreich, der den Anlass organisiert und sich selber auch gerne aus dem Flugzeug stürzt. Es sei ein Privileg, dass die Gruppe so etwas in der Region am See über dem Dreiländereck überhaupt durchführen darf.
Noch bis Freitag sind die rund 50 Profispringerinnen und -springer über dem Altenrhein zu sehen. Sogar bis zu fünf Mal am Tag.
(red.)