Passanten riefen am Samstagvormittag die Polizei: Auf dem Goldacher Badiparkplatz hantierte eine Gruppe von vier Männern an einem defekten Saab. Laut Polizeipatrouille passten die Beschädigungen zu jenen eines Zaunes. «Mutmasslich war das Auto gegen den Zaun gefahren worden, wodurch ein Reifen beschädigt wurde», heisst es.
Keiner der vier Männer gestand, den Unfall gebaut zu haben. Alle Gruppenmitglieder gaben an, lediglich den Reifen zu wechseln. Die Polizei machte den Männern klar, dass niemand von ihnen das Auto fahren dürfe – wegen fehlender Führerscheine und weil das Auto nicht betriebssicher sei.
Erst nach Kilometern angehalten
Davon liessen sie sich nicht beirren. Ein Mann aus der Gruppe setzte sich ans Steuer und fuhr vom Parkplatz. Eine zweite Polizeipatrouille beobachtete die Fahrt – und forderte den 24-jährigen Lenker mit der Leuchtmatrix «Stopp Polizei» zum Anhalten auf. Der junge Mann missachtete das Haltezeichen und fuhr über einen Fuss- und Veloweg, wobei das Auto gegen einen Begrenzungsposten prallte. Erst nach einer Strecke von mehreren Kilometern musste der Fahrer das Auto wegen einer stehenden Kolonne auf der Thannäckerstrasse anhalten.
«Du weisst nie, was noch passiert»
«Zuerst verkeilte sich der Mann noch im Auto, doch das nützte ihm nichts, wir haben ihn schnell aus dem Auto geholt», sagt Florian Schneider, Mediensprecher der Kantonspolizei St.Gallen. «Für Aussenstehende mag eine solche Situation brutal aussehen oder wie im Film wirken.» Für die Polizei gehe es darum, die Gefahr zu entschärfen. «Nach solchen Fahrten weisst du schliesslich nie, wozu die Leute noch fähig sind.»
Das Auto wurde, wie angekündigt, als nicht betriebssicher und der 24-Jährige als fahrunfähig eingestuft. Er musste eine Blut- und Urinprobe abgeben. Er wird nun angezeigt.
(thc/lag)