Mit 58 zu 54 Stimmen sagte der Rat nach einer längeren Kultur-Debatte Ja zu einem Antrag der Fraktionen von SP-Grünen und FDP, die eine Erhöhung der Kulturausgaben verlangten. Die Regierung, die SVP und eine Mehrheit der CVP wollten den 2018 beschlossenen Sparkurs bis 2023 beibehalten, unterlagen damit aber.
Von der Erhöhung profitiert die Dauerausstellung «Faszination Archäologie» im Historischen und Völkerkundemuseum St. Gallen, die künftig mit 250'000 Franken jährlich aus dem ordentlichen Staatshaushalt finanziert wird. Bisher kam dieser Beitrag jeweils von Jahr zu Jahr aus dem Lotteriefonds – zu Lasten anderer Projekte.
Kleine Beiträge «enorm wichtig»
Mit zusätzlichen 160'000 Franken wird der Kanton diverse kleinere Projekte unterstützen, so dass beispielsweise auch neu entstandene Institutionen Fördergelder erhalten können. «Für die Kultur sind kleine Beiträge enorm wichtig», warb Martin Sailer (SP, Unterwasser) für die Aufstockung und die Aufhebung des Plafonds.
Zusätzliche 70'000 Franken fliessen in die regionalen Plattformen zur Kulturförderung. Das knappe Ja des Rats zur Erhöhung der Kulturausgaben wurde von Kulturschaffenden auf der Zuschauertribüne mit Applaus quittiert.
Klöti machte sich für Plafond stark
«Kulturminister» Martin Klöti (FDP) lobte in seinem Votum zwar wie immer eloquent das florierende Kulturleben im Kanton mit vielen Erfolgsgeschichten. Im Namen der Regierung machte er sich aber für ein Festhalten am Kultur-Plafond bis 2023 stark. Danach könne man über eine Verschiebung des Beitrags für die Archäologie-Ausstellung reden, sagte Klöti.