Ostschweiz
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Mels: Beschwerde zurückgezogen – Fasnacht findet wie gewohnt statt

Mels

Melser Fasnacht findet doch statt – Beschwerde zurückgezogen

18.02.2020, 12:21 Uhr
· Online seit 18.02.2020, 11:03 Uhr
Nachtruhe während der Fasnacht: Das forderte ein Anwohner aus Mels und reichte Beschwerde beim Kanton ein. Die Melser «Huttlis» wehrten sich dagegen, die Beschwerde wurde zurückgezogen und somit die Fasnacht gerettet.
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Der Druck wurde nun doch zu gross: Innerhalb von nur drei Tagen trugen sich rund 2600 Personen auf der Seite profasnachtmels.ch ein und reagierten damit auf die Aufsichtsbeschwerde beim Kanton St.Gallen. Mit Erfolg: Der Beschwerdeführer, ein Anwohner, zog diese zurück. Er hatte verlangt, dass die Gemeinde die Nachtruhezeiten auch während der Fasnacht durchzusetzen habe. 

«Die Erleichterung ist gross, die Leute sind beruhigt», sagt Alt-Fasnächtler Toni Walser, der sich gegen die Beschwerde engagiert hatte, auf Anfrage von FM1Today. «Ich denke, der Einsprecher wurde von der Dynamik überrascht. Schliesslich handelt es sich um einen Anwohner, er muss ja auch mal wieder durchs Dorf laufen.»

Server sind fast zusammengebrochen

Die von Toni Walser angesprochene Dynamik hatte wohl niemand erwartet, auch die Fasnächtler nicht. «Die Webseite hatte zu kämpfen, die Server sind zum Teil fast zusammengebrochen», sagt Walser.

So enorm war der Zuspruch für die Melser Fasnacht, so viele Leute wollten sich mit ihrem Namen für den Erhalt der Fasnacht eintragen. Denn wäre die ordentliche Nachruhe ab 22 Uhr durchgesetzt worden, hätte dies wohl das Ende für die Fasnacht bedeutet.

Diese Angst machte durchaus die Runde im Städtchen. Neben den vielen Feierwütigen zeigten sich auch Lieferanten, Barbetreiber und nicht zuletzt die örtliche Politik besorgt. 

Für den Kanton ist die Sache erledigt

«Die Person hat die aufsichtsrechtliche Beschwerde zurückgezogen», bestätigt Tom Zuber-Hagen, der Leiter des Rechtsdiensts im St.Galler Volkswirtschaftsdepartement, eine Meldung im «Sarganserländer». Da keine weiteren Beschwerden vorlägen, sehe der Kanton keinen Grund, die Abklärungen von Amtes wegen fortzuführen. 

Für die Melser Fasnächtler heisst das: Durchatmen. Vor allem, da es ja bald losgeht: Der Schmutzige Donnerstag steht vor der Tür. Und dieser lässt sich nun gleich etwas beschwingter angehen, sagt Toni Walser. Gleichzeitig mahnt er aber auch: «Der Einsprecher hatte seine Gründe. Es ist wichtig, die Leute darauf aufmerksam zu machen.»

Die Huttlis, jene Clique, die sich gegen die Beschwerde aufgelehnt hatte, wird das kaum davon abhalten, an der Fasnacht bis in die Morgenstunden zu tanzen und zu feiern. Gut möglich, dass es etwas lauter wird. 

veröffentlicht: 18. Februar 2020 11:03
aktualisiert: 18. Februar 2020 12:21
Quelle: FM1Today

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