Auch das Genossenschaftskapital wird um rund 1,3 Millionen Franken (Stadt) und 0,4 Millionen Franken (Kanton) erhöht. Ebenso leisten die Olma Messen einen Sparbeitrag von zwei Millionen Franken.
«Wir haben für den Neubau der Halle 1 einen Kredit, der von fünf verschiedenen Banken finanziert wird», sagt Christine Bolt, Direktorin Olma Messen St.Gallen, gegenüber FM1Today. «Der Kredit hat die Höhe der Verschuldungskapazität erreicht, deshalb können wir keinen weiteren aufnehmen.»
Die Massnahmen sind nötig, um eine ausreichende Liquidität in den nächsten sechs Jahren im Umfang von 23,8 Millionen Franken zu ermöglichen. «Die Olma Messen St.Gallen erzielen eine hohe Wertschöpfung und lösen positive Impulse für das regionale und lokale Gewerbe aus», heisst es von Kanton und Stadt. Alleine im letzten Jahr wurden auf dem Messe- und Veranstaltungsplatz rund 700'000 Gäste empfangen.
«De facto ein Berufsverbot»
Die Olma Messen standen zu Jahresbeginn finanziell gesund da. Das aufgrund des Coronavirus vom Bundesrat erlassene Veranstaltungsverbot bedeute für die Olma Messen jedoch de facto ein Berufsverbot auf unbestimmte Zeit. Der Umsatz ist seither massiv eingebrochen. Die Krise wird langfristig negative Auswirkungen auf den finanziellen Erfolg der Olma Messen haben. Für dieses Jahr rechnen die Olma Messen mit einem Umsatzverlust von rund 80 Prozent.
Finanzspritze vor Stadtparlament und Kantonsrat
Um den Fortbestand der Olma zu sichern, sehen Stadt und Kanton eine Finanzspritze für die Genossenschaft vor. Die Olma selber leistet einen Sparbeitrag von zwei Millionen Franken. Die Vorlagen für die Finanzspritze sollen Ende August dem Stadtparlament und im September dem Kantonsrat vorgelegt werden, wie es an der Medienkonferenz am Mittwoch hiess. «Ich bin grundsätzlich optimistisch», so Bolt. «Ich spüre sehr fest, wie den Leuten die Olma nicht nur volkswirtschaftlich etwas bedeutet sondern auch emotional. Ich bin zuversichtlich, dass wir in dieser schwierigen Situation Unterstützung erhalten.»
(red.)