«Das Risiko ist einfach zu gross.» Mit diesen deutlichen Worten begründete der bayrische Ministerpräsident Markus Söder am Dienstag die Absage des Oktoberfestes. Dieses hätte eigentlich vom 19. September bis am 4. Oktober stattfinden sollen.
Gleich danach, am 8. Oktober, soll die Olma beginnen. Der Vergleich zwischen dem grössten Volksfest der Welt und der grössten Publikumsmesse der Schweiz hinkt zwar hinsichtlich der Besucherzahlen etwas, aber das Risiko für die Anwesenden ist ähnlich.
Denn überfüllte Innenräume – seien es Zelte oder Hallen – und die gelebte Antiparole zu Social Distancing kennen beide Anlässe. Aber trotz der klaren Risikoeinschätzung des bayrischen Ministerpräsidenten, wollen die Olma Messen die diesjährige 78. Ausgabe noch nicht beerdigen.
Die Vorbereitungen laufen
«Wir sind mitten in den Vorbereitungen für die Messe», sagt Katrin Meyerhans, Abteilungsleiterin Publikumsmessen. Natürlich sei die mögliche Absage der Grossveranstaltung dabei aber immer im Hinterkopf.
«Es gibt ein Szenario, falls die Olma tatsächlich nicht stattfinden kann», sagt Meyerhans. Zu der Risiko-Einschätzung Söders könne sie nichts sagen. Die Olma werde sich an die Vorgaben des Bundes halten, wenn die Messe stattfinden dürfe, dann werde sie auch stattfinden.
Zu viel hänge davon ab. Nicht nur für die Olma Messen selbst, auch für alle beteiligten Marktbetreiber und Aussteller.
Klare Linie vom Bund fehlt noch
Bei einer Absage ist der finanzielle Schaden umso grösser, je später diese erfolgt. Da sich der Bund noch nicht abschliessend zu der Durchführung von Grossveranstaltungen im Sommer und darüber hinaus geäussert hat, ist es verständlich, dass man bei der Olma weiter auf die Messe hinarbeitet.
Die Wichtigkeit einer klaren Linie des Bundes betonte bereits der ehemalige Olma-Direktor Nicolo Paganini bei der Absage der Frühlingsmesse Offa: «Wir begrüssen, dass der Bundesrat die Führung übernommen und deutliche Entscheidungen getroffen hat.»
Eine Absage des Bundes brächte Planungssicherheit und würde den finanziellen Ausfall schmälern. Es ist aber unklar, ob dieser Punkt überhaupt eine Rolle spielt.
Die Frage, ob die Olma Messen einen Ausfall von Offa und Olma verkraften könnten, will und kann Katrin Meyerhans gegenüber FM1Today nicht beantworten.
Klarheit bringen könnte die nächste Sitzung des Bundesrats vom Mittwoch, dann sollen auch Grossveranstaltungen nochmals diskutiert werden.