Ostschweiz
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Nach anfänglicher Skepsis: Asylzentrum in Rehentobel steht vor Verlängerung

Rehetobel

Nach anfänglicher Skepsis: Asylzentrum steht vor Verlängerung

· Online seit 20.06.2024, 19:29 Uhr
Das Haus «Ob dem Holz» in Rehetobel wird seit geraumer Zeit als Asylunterkunft genutzt. Dagegen gab es zuerst starke Proteste aus der Bevölkerung. Nun soll der Betrieb des Zentrums verlängert werden. Die Proteste dagegen halten sich in Grenzen.

Quelle: TVO

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Das Haus «Ob dem Holz» war in Rehetobel in vergangener Zeit öfters Gesprächsthema. Bis Ende August 2023 lebten im Haus ukrainische Pflegefamilien. Im Dezember zogen dann rund 70 Asylsuchende in das Haus. Dabei handelt es sich um Familien mit Kindern.

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Dagegen regte sich in der Gemeinde starker Widerstand. Auch bei der kurzfristig angesetzten Informationsveranstaltung des Staatssekretariats für Migration (SEM) im Dezember gab es viel Redebedarf. Zwei Monate später war von der anfänglichen Skepsis nicht mehr viel übrig. Eine Umfrage von TVO zeigte damals: Die Asylsuchenden fallen kaum auf.

Positive Rückmeldungen

Nun will das SEM die Unterkunft bis Ende 2025 weiter betreiben – und dies scheint in der Gemeinde fast kein Thema mehr zu sein. Anfangs Woche hat die Gemeinde einen Infoabend für die Bevölkerung veranstaltet. Dabei zeigte sich laut Gemeindepräsident Urs Rohner Überraschendes: «Im Vergleich zum letzten Jahr war die Stimmung viel positiver.»

Weiter will die Gemeinde anfangs Juli eine Abstimmung zur Betriebsverlängerung durchführen. Und obwohl diese nicht rechtlich bindend ist, verspricht die Gemeinde: Bei einem Nein wird das Haus Ende Jahr leer stehen. Rohner meint dazu: «Nun werden wir sehen, was die Bevölkerung sagt. Wir sind gespannt.»

Eine TVO-Umfrage in Rehetobel zeichnet ein ähnliches Bild. Die meisten fühlen sich durch die Gäste nicht gestört und stehen einer Betriebsverlängerung positiv gegenüber.

SEM hofft auf Gastfreundschaft

Auch beim SEM setzt man auf die Rehetobler Gastfreundschaft, wie es in einem schriftlichen Statement heisst: «Wir hoffen sehr, dass die Rehetobler Bevölkerung einer Weiterführung des BAZ offen gegenübersteht, damit geflüchtete Familien in der Asylregion Ostschweiz auch weiterhin in einer adäquaten und kindergerechten Umgebung untergebracht werden können.» Weiter wird betont, dass der Betrieb des Zentrums bisher ruhig und problemlos war.

veröffentlicht: 20. Juni 2024 19:29
aktualisiert: 20. Juni 2024 19:29
Quelle: FM1Today

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