Ostschweiz
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Nach Horror-Unfall auf Ricken: St.Galler Politiker fordert Massnahmen

Ricken-Strecke

Nach Horror-Unfall: St.Galler Politiker fordert Massnahmen

13.08.2024, 19:24 Uhr
· Online seit 13.08.2024, 19:21 Uhr
Nachdem vergangene Woche drei Menschen auf dem Weg über den Ricken ums Leben gekommen sind, üben Politikerinnen und Politiker Druck auf den Kanton St.Gallen aus. Unter anderem ein tieferes Tempolimit oder eine Umfahrung sollen die Passstrasse sicherer machen.

Quelle: TVO

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Drei Personen haben am Donnerstag zwischen Wattwil und Ricken bei einem Autounfall ihr Leben verloren. Anfang Juli wurde ein 68-Jähriger auf derselben Strecke bei einer Frontalkollision tödlich verletzt. Sieben Personen wurden im April – ebenfalls bei einem Frontalcrash – verletzt.

Nun werden von der SP Massnahmen gefordert – beispielsweise ein Überholverbot, ein Tempolimit oder Markierungen auf der Mittellinie, welche Geräusche machen, sobald ein Auto darüberfährt.

Zufall, oder nicht?

Martin Sailer, SP-Kantonsrat, will endlich Lösungen für die Strecke im Toggenburg, auf welcher es immer wieder zu Unfällen kommt. «Für mich ist es schwierig zu sagen, ob das beim Ricken Zufall ist oder nicht», so Sailer gegenüber TVO. Er bitte nun Polizei und Regierung, «vorwärts zu machen».

Der Kanton St.Gallen prüft bereits seit längerem eine Umfahrung des Dorf Ricken. Doch bis zum Baustart ebendieser Umfahrung dürfte es nochmals 15 Jahre dauern, für eine Ausserortsstrecke bis zu zehn Jahren. Politik und Verbände fordern deshalb Sofortmassnahmen.

SVP will kein Tempolimit

Ausser die SVP: Kantonsrat Christian Vogel kann sich zwar mit einem kurzfristigen Überholverbot anfreunden – von einem Tempolimit will die Toggenburger SVP allerdings nichts wissen. Und auch die geprüfte Umfahrungsstrecke sei nicht zielführend.

Vogel: «Hier merkt man eins: Der Kanton konzentriert sich nur auf die Dörfer. Es gibt nur rund um die Dörfer einzelne Umfahrungen. Der Kanton vergisst jedoch die gesamte Streckenführung sowie die Bevölkerung ausserhalb der Dörfer.» Laut dem SVP-Politiker betreibe der Kanton «Pflästerli-Politik» und mache «gar nichts» ausserhalb der Dörfer.

Die SVP Toggenburg hält an ihrer Tunnelvariante fest – mit richtungsgetrennten Röhren, sodass kein Überholen mehr möglich wäre.

Keine Option für SP

Für Martin Sailer ist der Tunnel aber überhaupt keine Option: «Entstehen würde der zweitlängste Tunnel der ganzen Schweiz und das würde Milliarden kosten. Das ist völlig illusorisch.» René Steiner, Präsident Sektion Ostschweiz / FL der ASTAG, hält den Tunnel ebenfalls für eine Wunschvorstellung und finanziell unrealistisch – wieso, siehst du im Video oben.

(cs)

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veröffentlicht: 13. August 2024 19:21
aktualisiert: 13. August 2024 19:24
Quelle: FM1Today

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