Es wurde ihr wohl alles zu viel. Ihr damaliger Cheftrainer soll sie sexuell missbraucht haben, und nachdem sie diesen angezeigt hat, übernimmt dessen Ehefrau das Training. Die junge Kunstturnerin, das mutmassliche Opfer des Übergriffs, gibt ihren Traum auf. Sie beendet laut Tagblatt ihre Spitzensportkarriere am Regionalen Leistungszentrum Ostschweiz (RLZO) in Wil. Angeblich soll die Beförderung der Frau des Trainers das Fass zum Überlaufen gebracht haben.
Opfer könnte die Lehrstelle verlieren
Mit dieser Entscheidung gibt die junge Frau nicht nur ihren Traum vom Spitzensport, sondern möglicherweise auch ihre Lehrstelle auf. Da sie eine auf Spitzensport massgeschneiderte Berufslehre macht, sei sie zum Training am RLZO verpflichtet. Es kann daher gut sein, dass sie nun eine neue Lehrstelle suchen muss.
Trainer habe sie im Intimbereich angefasst
Seit der Verhaftung des 40-jährigen Cheftrainers im August sei die Situation in der Wiler Halle untragbar. Immer wieder gibt es Konflikte zwischen zwei Lagern: Die einen glauben der jungen Frau, die anderen bezichtigen sie der Lüge. Da sie die Taten nicht beweisen kann, fühlt sie sich von vielen nicht ernst genommen.
Der Trainer soll die damals minderjährige Turnerin zu sich nach Hause gelockt haben. Gemäss ihren Aussagen habe er sie mit Alkohol gefügig gemacht und sie im Intimbereich angefasst. Der Trainer ist inzwischen gegen Kaution freigelassen. Die Staatsanwaltschaft St.Gallen ermittelt weiterhin gegen ihn.
(red.)