Quelle: TVO
«Das ist die Wassermenge von zwei Tagen. Was passiert, wenn es eine Woche lang so stark regnet? Darum bin ich überzeugt, dass es das Rhesi-Projekt braucht», so äussert sich ein Einwohner aus Rebstein am Montag gegenüber TVO.
Die Diskussion rund um den Ausbau der Abflusskapazität des Rheins ist damit wieder aktuell. Zu Spitzenzeiten wurden 2000 Kubikmeter Wasser pro Sekunde gemessen, die Abflusskapazität liegt bei 3100 Kubikmetern Wasser pro Sekunde. Im Rahmen des Rhesi-Projekts soll die Abflusskapazität um 2200 Kubikmeter Wasser pro Sekunde erhöht werden.
Eine notwendige Massnahme nach dem Hochwasser der letzten Tage? Oder funktioniert die Situation, so wie sie jetzt ist?
Gemüsefelder unter Wasser
Direkt betroffen von solchen Hochwassersituationen sind die Rheinthaler Landwirtinnen und Landwirte. «Wir müssen Angst haben, dass die Tiere in den Ställen ertrinken. Die in den Planungsbüros kriegen nie nasse Füsse», sagt der Landwirt Hans Graf.
Der Hochwasserschutz habe für ihn absolute Priorität – doch die Ausweitung des Rheins, wie sie im Rhesi-Projekt geplant ist, sorgt beim Landwirten aus Oberriet für Unverständnis. Ein Drittel seines Landes würde er nach den aktuellen Projektvorlagen ersatzlos verlieren und das, obwohl beim Standort Oberriet, nach Angaben von Graf, auch ein Extremhochwasser Platz hätte.
Hochwasserschutz funktioniert
Das Vorderland wurde am Montag zwar überschwemmt, für das besiedelte Gebiet ging am Montag aber keine Gefahr aus. «Wir hätten 1100 Kubikmeter pro Sekunde spatzig gehabt», sagt Ralph Dietsche, Mediensprecher der internationalen Rheinregulierung
Dass es diese Woche zu keinen Schäden gekommen ist, ist für Walter Freund die Bestätigung dafür, dass der aktuelle Hochwasserschutz am Rhein funktioniert. «Die Situation beunruhigt mich nicht», sagt der St.Galler SVP-Kantonsrat. Ein Ausbau der Abflusskapazität müsse einer genauen Kosten-Nutzen-Abwägung unterzogen werden.
Prognosen lagen höher
Prognostiziert wurden am Montagmorgen von Meteonews 2700 Kubikmeter Wasser pro Sekunde. Damit wäre die Differenz zur Abflusskapazität nur noch bei 400 Kubikmetern Wasser pro Sekunde gelegen. Für den Rhesi-Gesamtprojektleiter ein Zeichen, dass der Ausbau der Abflusskapazität, wie er im Rhesi-Projekt geplant ist, notwendig ist. «Die Bilder von Montag zeigen, von welchen Wassermassen wir hier sprechen», sagt Markus Mähr.
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