Stadt und Kanton St.Gallen haben für die Testplanung vier Planungsbüros beauftragt. Ein Gremium mit Fachleuten aus den Bereichen Städtebau, Architektur, Freiraum und Verkehr bewertete danach die Lösungen. Begleitet wurde der Prozess durch ein sogenanntes «Soundingboard», bei dem sich die Öffentlichkeit äussern konnte.
Attraktive Bebauung möglich
Das Gremium empfiehlt, den neuen Autobahnanschluss an der St.Leonhardsbrücke zu realisieren. Der Anschluss solle «das Güterexpeditionsgebäude in einem Tunnel unterqueren und gleisseitig bei der St.Leonhardsbrücke auftauchen», heisst es in der Mitteilung von Stadt und Kanton vom Mittwoch.
Diese Trennung entlaste das Areal beim Güterbahnhof nahezu vollständig vom neuen Autobahnanschluss. Möglich werde damit eine attraktive Bebauung mit Aufenthaltsmöglichkeiten sowie öffentlichen Plätzen. Ziel sei es, das Areal möglichst vor der Fertigstellung des neuen Autobahnanschlusses im Jahr 2040 zu überbauen.
Prägend für Stadtbild
Die Lösung bringe auch Nachteile: So sei der geplante Knoten an der St. Leonhardsbrücke «aus städtebaulicher Sicht anspruchsvoll», wie es in der Mitteilung heisst. Das grosse Bauwerk mit sechs Fahrspuren werde «das Stadtbild massgeblich prägen». Zudem würden der Fuss- und Veloverkehr sowie der öffentliche Verkehr an dieser Stelle benachteiligt.
Das generelle Projekt für den Bau einer dritten Röhre des Rosenbergtunnels der Autobahn A1 in St. Gallen wurde vom Bundesrat Ende März genehmigt. Baubeginn ist frühestens 2030. Zusätzlich plant der Kanton St.Gallen vom Zubringer in der Gegend des Güterbahnhofs aus einen Tunnel in Richtung Teufen. Nach dem Ende der Testplanung werden nun der Bauablauf und die Baumethode erarbeitet.