Quelle: TVO
Marlis Wildi ist eine Mutter aus Oberuzwil. Im Sommer trifft man sie und ihre Familie aber öfters im St.Galler Kantipark an. Während der Sommermonate verteilen sie in der Stadt St.Gallen Essen an Leute, die weniger Glück im Leben hatten. Denn die Gassenküchen, die sich im Winter um diese Menschen kümmern, sind im Sommer geschlossen.
Seit sechs Jahren hilft Marlis Wildi und ihre Familie den Bedürftigen in St.Gallen. Doch warum nimmt man das auf sich? «Mir ist wichtig, dass jeder Mensch anerkannt wird – ob er jetzt suchtkrank ist oder sonst krank. Alle sollen gleichgestellt sein», erklärt Wildi gegenüber TVO. Die Leute würden zu oft abgestempelt.
Zum Nationalfeiertag bereitet die Familie Burger zu. Das Fleisch wurde auf dem heimischen Grill vorgebrutzelt. Rund 60 Burger haben sie vorbereitet. Damit es auch sicher genug hat, werden noch Zutaten für Sandwiches eingepackt. Ihre Schützlinge liegen Wildi am Herzen. Sie kümmert sich im Sommer fast täglich um sie – nach der Arbeit. Sie bringt ihnen Essen in die Stadt.
Stolze Töchter
Dass dies nicht selbstverständlich ist, wissen auch ihre Töchter. Sie sind auch dementsprechend stolz auf ihr Mami. «Es ist eine grosse Ehre, ihre Tochter sein zu dürfen. Sie setzt sich so ein, auch für uns», schwärmt Cecile Garrido, eine von Wildis Töchtern. Sie nehme sich immer Zeit, um allen zu helfen.
Und nicht nur ihre Töchter sind froh um sie, sondern auch die Bedürftigen in St.Gallen. Als WIldi beim Park vorfährt, wird sie bereits empfangen. Ihre Schützlinge helfen ihr dann auch gleich, dass Auto auszuladen. Dass sich jemand so um sie kümmert, bedeutet ihnen viel. So sagt beispielsweise Michi aus St.Gallen: «Marlis ist wie ein Gassenmami, das schaut, dass wir zu Essen haben. Das ist sehr süss.» Auch Frosch aus St.Gallen findet Wildis Einsatz toll: «Es sollte mehr solche Leute wie sie geben.» Und Ami aus Appenzell fügt an: «Wenn sie nicht wäre, ginge es uns nicht so gut.»
Auf Spenden angewiesen
Finanziert wird das Essen über Spenden, welche die Familie online sammelt. Meistens reicht dieser Betrag aber nicht aus – und die Familie greift in die eigene Tasche. Für die 61-jährige Oberuzwilerin ist das nicht der Rede Wert. Sie will den Leuten etwas Gutes tun.
(red.)