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Ostschweiz: So wollen die Kantone, Gemeinden und die Wirtschaft Strom sparen

Energiekrise

Ostschweiz: So wollen die Kantone, Gemeinden und die Wirtschaft Strom sparen

21.09.2022, 19:01 Uhr
· Online seit 21.09.2022, 12:12 Uhr
Eine Energiemangellage ist diesen Winter wahrscheinlich. Hier erfährst du, wie sich die Ostschweizer Kantone St.Gallen, beide Appenzell und Thurgau zusammen mit den Gemeinden, den Unternehmen sowie den involvierten Strom- und Gasorganisationen darauf vorbereiten.

Quelle: TVO

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Diesen Winter könnte es aufgrund der geopolitischen Lage zu einer Energiemangellage kommen, was nicht nur Unternehmen, sondern auch Privatpersonen betreffen könnte. Der Kanton St.Gallen kommuniziert in der heutigen Medienkonferenz klar: Es darf nicht zu solchen Energieausfällen kommen. Dies betonen auch die Kantone Thurgau, Appenzell Innerrhoden und Ausserrhoden. Alle vier Kantone treten der Energiespar-Alliance des Bundes bei.

Sparmassnahmenpaket – alle müssen mit anpacken

In der Schweiz sollte es auch im Winter genügend Strom und Gas für alle geben. Je mehr jetzt gespart werde, desto mehr hätten wir im Winter zur Verfügung, appelliert die St.Galler Regierung.

Die Kantone, die Gemeinden und die Wirtschaft haben gemeinsame Sparmassnahmen definiert – orientiert an der Kampagne des Bundes:

- Beschränkung der Raumtemperatur auf höchstens 19 bis 20 Grad

- Aussenbeleuchtung abschalten, ausser sie ist sicherheitsrelevant

- Verzicht auf Weihnachtsbeleuchtung in Innenräumen

- Leuchtreklamen und Schaufenster von 22 bis 6 Uhr nicht beleuchten

- Apparate wie Lampen, Drucker und Router nach Gebrauch ausschalten

- Umrüsten auf energiesparende Leuchten und Bewegungsmelder vorantreiben

- Sensibilisierung des Personals

Mit diesem Paket sollen gemeinsam mindestens fünf Prozent an Strom und 15 Prozent an Gas eingespart werden. Würde dies nicht ausreichen, käme ein zweites Massnahmenpaket zum Zug.

Für den Ernstfall gerüstet

In schweren Mangellagen stellt der Bund die Versorgung des Landes mit wichtigen Gütern sicher, so steht es in der Bundesverfassung. In erster Linie sind somit die Energieversorger und der Bund gefordert. Die Kantone kommen erst dann zum Zug, wenn der Bund ihnen Aufgaben überträgt – so zum Beispiel bei einer Vollzugskontrolle.

Innerhalb der vier Ostschweizer Kantone haben sich Fachstäbe gebildet, welche sich auf mögliche Szenarien vorbereiten würden. Darin seien alle relevanten Akteure vertreten: Fachämter, Gemeinden, Wirtschaft sowie die Energieunternehmen SAK und Erdgas Ostschweiz. Diese breite Aufstellung ermögliche laut der St.Galler Regierung eine gemeinsame Krisenprävention- oder nötigenfalls Bewältigung.

Regionale Unternehmen in nationale Organisationen eingebunden

Die SAK ist die sektorverantwortliche Organisation der Organisation für Stromversorgung in Ausserordentlichen Lage (Ostral). Auf die Energiemenge und deren Verfügbarkeit hat die SAK keinen Einfluss. In dieser Rolle sei das Unternehmen für die Umsetzung der möglichen Massnahmen vom Bund vorbereitet.

Erdgas Ostschweiz ist in der Kriseninterventionsorganisation Gas (KIO) eingebunden. Sie soll den Transport aus dem Ausland zu den Energieversorgungsunternehmen aus der Ostschweiz rund um die Uhr sicherstellen. Die lokalen Versorger würden dabei in engem Kontakt mit ihren Endkunden stehen.

Hier der Ticker der Medienkonferenz der St.Galler Regierung zum Nachlesen:

veröffentlicht: 21. September 2022 12:12
aktualisiert: 21. September 2022 19:01
Quelle: FM1Today

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